Margrit Schriber

Die falsche Herrin

Roman
Cover: Die falsche Herrin
Nagel und Kimche Verlag, Zürich 2008
ISBN 9783312004133
Gebunden, 146 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Im Jahr 1724 wurde in Schwyz eine junge Frau zum Tode verurteilt - und in letzter Minute gerettet. Die bettelarme Magd hatte sich einen berühmten adligen Namen geborgt und auf Pump ein luxuriöses Leben geführt, indem sie Auftreten und Benehmen der Aristokratie perfekt imitierte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.07.2008

Doku-Fiction Schweizer Art, urteilt Alexandra Kedves und meint das als Lob. Was ihr erstmal als gut recherchierter, Glossar- und Mundart-gestützter historischer Roman begegnet, entpuppt sich als ungefälliges Formstück, "rhythmisch und dokumentarisch zugleich". Kedves lauscht den Stimmen der Waschfrauen und der Beamten, hört Subtext und Supertext heraus und erkennt: Der Fall der 1724 wegen Hochstaplerei zum Tod verurteilten Wäscherin Inderbitzin als Text macht "Politik ohne Polemik". Dass Margrit Schriber auch Rosenblätter zu streuen weiß und die Wäscherin vom Galgen weg geheiratet wird, findet Kedves in Ordnung. So, meint sie, tut dieser Text über Frauenfeindlichkeit und Filz zwar weh, wird aber dennoch nicht zum Lamento.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.04.2008

Beatrice Eichmann-Leutenegger preist die Lebendigkeit und die enorme Anschaulichkeit dieses historischen Romans von Margrit Schriber, der sie gleichzeitig durch seine konzentrierte Dichte überzeugt. Die Autorin erzählt darin die historisch überlieferte Geschichte der Schweizer Magd Anna Maria Inderbitzin, die sich im 18. Jahrhundert eine Identität als vornehme Dame erschwindelt, nach Frankreich flieht und beinahe hingerichtet wird. Es ringt der Rezensentin viel Respekt ab, wie Schriber aus den dürren Fakten der Gerichtsakten, die sie im Kantonsarchiv Schwyz gefunden hat, eine bunte, facettenreiche Darstellung macht, und sie lobt, dass die Autorin dabei sowohl den großen Bogen ihrer Geschichte als auch die Detailschilderung meisterhaft beherrscht. Auch sprachlich überzeuge dieser Historienroman durch seine variierenden Idiome, die Schriber den verschiedenen Personengruppen zuordnet, lobt Eichmann-Leutenegger, die sich ganz in den Bann dieses abenteuerlichen Schicksals gezogen sieht.
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