Marianne Legato

Evas Rippe

Die Entdeckung der weiblichen Medizin
Cover: Evas Rippe
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2002
ISBN 9783462031423
Gebunden, 346 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Die Medizinerin und Wissenschaftlerin Marianne Legato stieß auf immer mehr Erkenntnisse, die den Lehrbüchern widersprachen: Männer und Frauen erfahren ein und dieselbe Krankheit ganz unterschiedlich; dieselben Ursachen rufen bei beiden Geschlechtern keineswegs die gleichen Symptome hervor. Dies war die Geburtsstunde der neuen weiblichen Medizin, der sich die Forscherin seitdem verschrieben hat. In ihrem Buch gibt sie einen Überblick über die revolutionären Erkenntnisse der neuen Forschungsrichtung und zeigt, dass der weibliche Körper in nahezu jeder Hinsicht anders funktioniert als der männliche - angefangen beim Gehirn, über Herz, Kreislauf, Lunge, Magen und Darm bis hin zur Haut und zum Immunsystem. Die Konsequenzen für den Medizinbetrieb sind gravierend.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 19.02.2003

Einer bislang kaum beachteten medizinischen Misere nimmt sich Marianne Legato an, erklärt Rezensentin Andrea Rinnert: Frauen würden medizinisch wesentlich schlechter versorgt, weil Forschung und Praxis noch immer ignorierten, dass Frauen einfach anders konstruiert sind als Männer. Damit sind nicht einfach Fragen der Fortpflanzung und Sexualität gemeint, wirft Rinnert ein, sondern es gehe u.a. darum, dass auch Medikamente bei Frauen anders wirken können und darum bewusster eingesetzt werden müssten. Bislang wurde die Frau in der Forschung überhaupt nicht berücksichtigt, erzählt Rinnert, weil männliche Probanden billiger waren. Sie hatten keinen schwankenden Hormonspiegel und konnten nicht schwanger werden. Allgemein gelten Frauen als wehleidiger, ihre Beschwerden als eher psychosomatisch, berichtet die Rezensentin. Die Folge sei, dass akut erkrankte Herzpatientinnen prinzipiell schlechter und später behandelt würden und häufiger an einem Infarkt stürben als Männer. Zwar schießt die Autorin mit ihrer Kritik manchmal übers Ziel hinaus, fasst Rinnert zusammen, dennoch sei die Arbeit dieser Medizinerin ausgesprochen verdienstvoll.