Martin Fritz

Schauplatz Nordkorea

Das Pulverfass im Fernen Osten
Cover: Schauplatz Nordkorea
Herder Verlag, Freiburg 2004
ISBN 9783451054648
Kartoniert, 158 Seiten, 8,90 EUR

Klappentext

Atomwaffen, Hungersnöte, ein unberechenbarer Diktator - Nordkorea gilt im Westen als brandgefährlich. Eine Analyse der Hintergründe der Krise von einem Kenner des Landes.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 20.11.2004

Als "ebenso knapp wie informativ" lobt Rezensent Sven Hansen diese Studie des ARD-Korrespondenten Martin Fritz, die er im Rahmen einer Sammelrezension von neuen Büchern über Nordkorea bespricht. Nordkorea habe in der Krise um seine Atomprogramme mehr Optionen als die USA, die unter George W. Bush Nordkorea bisher frontal angingen ("Achse des Bösen") und dabei auf die stärksten Seiten des Landes stießen, referiert Hansen die zentrale These des Autors. Fritz komme in seiner "lesenswerten Analyse" zu dem Ergebnis, dass die konfrontative Taktik der amerikanischen Konservativen an den Realitäten der Region und denen Nordkoreas vorbeigehe. Realistisch gesehen, hätten die USA in Nordkorea wegen zu erwartender hoher Verluste keine militärische Option. "Stichhaltig" erscheint Hansen auch Fritz' Analyse, dass Washington sich wird bewegen müssen, um die Krise zu bewältigen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.04.2004

Als eine "erhellende Analyse der gegenwärtigen Krise" bezeichnet unser Rezensent Thomas Speckmann das Buch des Ostasienkorrespondenten der ARD, das mit einem "lesenswerten Resümee aufwarte: Da Nordkorea mit seiner Aufkündigung des Atomwaffensperrvertrages Bushs Doktrin einer präventiven Intervention zwar Vorschub leiste, indem es den Beweis dafür liefert, wie begrenzt die Möglichkeiten einer vertraglichen Rüstungskontrolle sind, es andererseits aber - im Gegensatz zum Irak - über den geopolitischen Vorteil starker Schutzmächte verfügt, ist das Terrain Nordkoreas derart heikel, dass die USA bisher noch nicht einmal gewagt haben, eine militärische Option anzudeuten. Nordkorea markiere die erste Grenze von Bushs globaler Doktrin, referiert unser Rezensent die These von Martin Fritz, denn um seine unilateralen Interessen durchzusetzen, muss Washington nun multilateral agieren und hoffen, "dass China und Russland heilenden Einfluss auf den Rüstungswahn Kim Jong Ils nehmen."
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