Martin Suter

Der letzte Weynfeldt

Roman
Cover: Der letzte Weynfeldt
Diogenes Verlag, Zürich 2008
ISBN 9783257066302
Gebunden, 315 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Adrian Weynfeldt, Mitte fünfzig, Junggeselle, großbürgerlicher Herkunft, Kunstexperte bei einem internationalen Auktionshaus, lebt in einer riesigen Wohnung im Stadtzentrum. Mit der Liebe hat er abgeschlossen. Bis ihn eines Abends eine jüngere Frau dazu bringt, sie - entgegen seinen Gepflogenheiten - mit nach Hause zu nehmen. Am nächsten Morgen steht sie außerhalb der Balkonbrüstung und droht zu springen. Adrian vermag sie davon abzuhalten, doch von nun an macht sie ihn für ihr Leben verantwortlich. Immer wieder nötigt sie ihn, sie aus ihren Schwierigkeiten zu befreien. Weynfeldts geregeltes Leben gerät aus den Fugen - bis er schließlich merkt, dass nichts ist, wie es scheint.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.03.2008

Christoph Bartmann gibt zu, dass Martin Suter unterhaltsam und erfolgreich schreibt. Na und, ruft er den imaginären Kritikerkollegen zu, ich mag es trotzdem. Ja, hier handle es sich um "Schema-Literatur", um ein "routiniert" geschriebenes Buch. Aber das alles wenigstens in Perfektion. Und so prophezeit Bartmann dem Leser, dass er den Band nicht mehr aus der Hand legen wird, bis die letzte Seite erreicht ist. Der Kunstexperte eines Auktionshauses wird mit Liebe und Fälschern konfrontiert und ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Das schildere der "gewiefte Magier" Suter so raffiniert und vollendet, dass Bartmann sich großartig unterhalten fühlt. Und bis zum Ende der Rezension wacker versucht, sich dafür nicht zu schämen.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.02.2008

Seinem Rang als großer europäischer Unterhaltungsliterat, urteilt Rose-Marie Gropp, wird der Autor mit seinem neuen Buch gerecht. Gropp schmilzt dahin bei Martin Suters "samtiger, menschenfreundlicher Ironie". Zum "page-turner" gerät der Roman über den Einbruch der Leidenschaft in das geordnete Leben eines Mittfünfzigers für sie nicht zuletzt durch des Autors Virtuosität im "Umgang mit dem Möglichkeitssinn". Ein an Simenon erinnernder Stil, eine "umwerfende" erzählerische Ökonomie sowie die "phänomenale" Polyperspektivik entzücken die Rezensentin, die hier noch allerlei weiteres Angenehme vermutet: Die Wiederauferstehung des Charmes der Bourgeoisie (in Gestalt der Hauptfigur), die Domestizierung des Kriminalromans und, aufgrund von Suters Detailverliebtheit: ein Zeitbild für spätere Generationen.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.01.2008

Für Roman Bucheli haben Martin Suters Romane den McDonalds-Effekt: man schlingt sie gierig hinunter, sie treffen genau die Erwartungen und sie lassen nichts zurück als eine vage Erinnerung und den Wunsch nach mehr. Auch Suters jüngster Roman "Der letzte Weynfeldt", in der ein Kunstmäzen seine Widersacher austrickst und sich ein bedeutendes Kunstwerk unter Wert sichert, erfüllt nach allen Regeln der Kunst, was sich die Leser von einem "echten Suter" erwarten, versichert der Rezensent. Hohes Erzähltempo und eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen "Hoffen und Bangen" verspricht Bucheli, der in Suter einen Meister des "Trash und Schund" bewundert.
Stichwörter