Mats Wahl

Kaltes Schweigen

(Ab 14 Jahre)
Cover: Kaltes Schweigen
Carl Hanser Verlag, München 2004
ISBN 9783446204430
Gebunden, 272 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Angelika Kutsch. In einem abgelegenen Waldstück wird die Leiche eines ausländischen Jungen gefunden. Gibt es ein rechtsradikales Motiv für die Tat? Oder war das Opfer in Drogengeschäfte verwickelt und kam anderen Dealern in die Quere? Als dann noch die Kirche eines kleinen Städtchens abbrennt, ist die Verwirrung komplett. Hat die eine Tat etwas mit der anderen zu tun? Der zweite Kriminalfall für Kommissar Fors.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.07.2004

Dies ist eigentlich gar kein Jugendroman, sondern eher ein "gut geschriebener sozialkritischer Kriminalroman", meint Rezensentin Gerda Wurzenberger. Kommissar Fors muss - ganz in der Tradition der Sjöwall/Wahlöö-Romane - den Mord an einem Jugendlichen klären, der erschossen im Wald gefunden wurde. Die Ermittlungen bieten dem Kommissar Anlass, sich viele Gedanken über gesellschaftliche und politische Probleme zu machen. Fors, so Wurzenberger, hat "viel Verständnis" für die Probleme Jugendlicher, aber anders als in den meisten Jugendromanen stelle er sich nicht kompromisslos auf ihre Seite.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 29.05.2004

Mats Wahls "Kaltes Schweigen" ist zwar ein Jugendkrimi, meint die Rezensentin Angelika Ohland, aber hinter den berühmten Landsleuten Henning Mankell oder Liza Marklund müsse sich der Autor keineswegs verstecken. So gibt es kein bisschen "Rangeschmeiße" an die Jugend und zudem gelinge es Wahl, den klischeegesättigten Themen - Neonazis, Einwandererproblematik, Drogendealer - einen frischen Schwung zu verleihen, ohne jegliches "Jugendversteher"-Gehabe. Und, nicht zu unterschlagen und nicht zu unterschätzen: Dieser Roman ist "erstens, zweitens und drittens", so Ohland, spannend.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.04.2004

Beglückt annonciert Reinhard Osteroth den neuen Jugendkrimi von Mats Wahl, der, wie es sich für schwedische Krimis gehört, natürlich mit "Melancholie und Resignation grundiert" ist. Doch hat den Rezensenten vor allem beeindruckt, wie beiläufig und doch meisterlich Mats Wahl "ein Mosaik der schwedischen Gesellschaft" entstehen lässt. Diesmal geht es um den Tod des siebzehnjährigen Ahmed Sirr, der an seiner Schule den schlechten Ruf eines Drogendealers genoss. Kommissar Harald Fors und seine Kollegin Gunilla Strömholm müssen fortan Aufklärungsarbeit in zweierlei Hinsicht leisten. "Beunruhigung geht von Präzision aus, nicht von Schock", hält Osteroth noch fest, um dann gemeiner Weise das in seinen Augen nicht geglückte Ende des Krimis zu verraten.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 27.03.2004

Aufs Neue hat Mats Wahl seinen Kommissar Fors mit Ermittlungen in einem Mordfall betraut - und hat es geschafft, den "akd." zeichnenden Rezensenten der NZZ zu überzeugen. Wahl beschäftige sich mit gesellschaftspolitischen Themen, die in direktem Zusammenhang mit seiner Geschichte stünden. All dies sei "präzis, stimmig" aufbereitet, und auch wenn der Autor seine Charaktere mit einer gewissen Distanz zeichne, so sei doch stets auch eine deutliche Sympathie zu spüren. Das Fazit des Rezensenten: Ein Buch, das nicht nur Jugendlichen, sondern ebenso Erwachsenen ans Herz zu legen sei.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 23.03.2004

Das Buch des schwedischen Autors Mats Wahl ist eigentlich weder Jugendroman noch Krimi, sondern ein Gesellschaftsroman, meint Fritz Wolf. Spannend wie einen Spielfilm entfalte Wahl die Geschichte um einen erschossenen Ausländer in einer mittelschwedischen Provinzstadt, ohne in gängige Gut-Böse-Schematismen zu verfallen: der Erschossene ist ein "unsympathisches Opfer", indessen eine junge Rechtsradikale, die mit Freunden ein Jahr zuvor einen Ausländer erschlug, "sympathisch wirkt", berichtet der Rezensent. Trotz des Ernstes der verhandelten Themen sei Wahls Thriller jedoch nicht zu "themenlastig": nicht in Reflexionen, sondern in "Dialogen" und "pointiert gesetzten Szenen" entspinnt der Autor seine immer wieder überraschende Geschichte, lobt Wolf.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.03.2004

"Spannend" findet Katharina Mütter diesen "lakonischen Krimi", der sie in seiner Düsterkeit an die Romane von Henning Mankell und Liza Marklund erinnert. Kriminalinspektor Harald Fors untersucht mit seiner "wunderbar beharrlich-behäbigen Art" den Tod eines Jugendlichen namens Ahmed Sirr, erzählt die Rezensentin. Ausländerfeindlichkeit, Drogen und brennende Kirchen sind die Themen dieses Romans, erfahren wir, und dass die Geschichte nicht sehr "besinnlich" sei.
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