Max Reinhardt, Helene Thimig

Max Reinhardt - Helene Thimig: Briefe im Exil

1937-1943
Cover: Max Reinhardt - Helene Thimig: Briefe im Exil
Residenz Verlag, Salzburg 2023
ISBN 9783701735723
Gebunden, 560 Seiten, 40,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Edda Fuhrich und Sibylle Zehle. Was für ein eindrucksvolles Paar: Max Reinhardt und Helene Thimig, der Wegbereiter des modernen Regietheaters und die gefeierte Schauspielerin. Fast zwei Jahrzehnte war Schloss Leopoldskron, der Wohnsitz des Mitbegründers der Salzburger Festspiele, Treffpunkt der europäischen Geisteselite. Doch die politischen Veränderungen führen 1938 zu einer jähen Zäsur. Reinhardt, zur Emigration gezwungen, versucht vergeblich an frühere Erfolge in den USA anzuknüpfen; seine Frau kämpft in Hollywood um Nebenrollen. Die bisher kaum beachtete Korrespondenz der beiden lässt uns teilhaben am bitteren Leben im Exil - bis ins kleinste verstörende Detail - und erzählt von der Liebe zweier Menschen in schwerer Zeit.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 26.09.2023

Ziemlich bedrückend ist der Tonfall in den Briefen, die Max Reinhardt und seine Frau Helene Thimig sich zwischen 1937 und 1943 im amerikanischen Exil geschrieben haben, so Rezensentin Katrin Bettina Müller. Er versucht in New York Bühnenprojekte zu realisieren, die oft an diversen Eitelkeiten scheitern, sie hält in Hollywood eine nach ihm benannte Theaterschule aufrecht und tritt manchmal in Filmen auf. Nicht immer wirkt Reinhardt sympathisch in diesen Briefen, lernen wir, er beschwert sich viel; nacheinander sehnsüchtig und eifersüchtig sind sie beide. Die Herausgeberinnen Edda Fuhrich und Sibylle Zehle haben, freut sich Müller, die Briefe um tolles Bildmaterial ergänzt. Die Nazis, die das Ehepaar aus Österreich verjagt hatten, kommen selten zur Sprache, so die Rezensentin, und auch über Reinhardts künstlerisches Schaffen erfährt man wenig. Die Rezension schließt mit der Erwähnung eines Briefes, der doch einen kleinen Einblick in die Ästhetik des Schönheitssuchers Reinhardt erlaubt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.09.2023

Rezensent Simon Strauß erkennt in dem von Edda Fuhrig und Sibylle Zehle herausgegebenen Briefwechsel zwischen Max Reinhardt und seiner Frau Helene Thimig die ganze Not eines Mannes, der über den Zenit seines Erfolges hinaus ist. Die Briefe der beiden zwischen New York und L.A. in den Exiljahren offenbaren den Mangel an Geld wie an Anerkennung gleichermaßen, so Strauß, auch wenn Thimig sich als tatkräftig und selbstironisch erweist. Die Edition lobt Strauß als sorgfältig und in der Kommentierung zurückhaltend.
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