Melba Escobar

Die Kosmetikerin

Roman
Cover: Die Kosmetikerin
Heyne Verlag, München 2019
ISBN 9783453423367
Kartoniert, 320 Seiten, 9,99 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Sybille Martin. In Bogotás exklusivster Wohngegend liegt der Kosmetiksalon "Haus der Schönheit". Eine der gefragtesten Kosmetikerinnen ist die alleinerziehende Karen. Ihre Kunden teilen ihre intimsten Geheimnisse mit ihr, ob sie will oder nicht. Karen weiß alles über ihre Affären, ihre Ängste, ihre Geheimnisse. An einem regnerischen Nachmittag kommt ein junges Mädchen in Schuluniform zur Behandlung. Sie riecht nach Alkohol und will sich ganz offensichtlich für ein Rendezvous schön machen lassen. Am nächsten Tag ist das Mädchen tot. Karen war die letzte Person, die das Mädchen lebend gesehen hat, und eine mörderische Dynamik nimmt ihren Lauf.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.02.2020

Sandra Kegel beendet die Lektüre dieses Krimis nicht gerade erbaut. Denn Melba Escobars in einem Schönheitssalon angesiedelten Roman "Die Kosmetikerin" führt ihr nicht nur vor Augen, wie ohnmächtig Arme, Indigene und Frauen im von mächtigen Clans beherrschten Kolumbien sind. Die Geschichte um ein ermordetes Schulmädchen lässt die Rezensentin auch ahnen, dass sich Unrecht und Ungerechtigkeit im Land so bald nicht ändern werden. Stark geplottet, aber bitter, findet Kegel.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 09.01.2020

"Die Kosmetikerin" ist der erste Roman der kolumbianischen Autorin, der ins Deutsche übertragen wurde, weiß Rezensent Tobias Gohlis. Und wer ihn liest, erfahre eine Menge über die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in Kolumbien: Machismus, Geldgier, Mord und Korruption - davon handeln laut Gohlis die Geschichten der Kosmetikerin Karen, mit denen sie Kundinnen wie Claire und ihre Freundin Lucía zu packen und zu schrecken weiß. Tatsächlich ist Claire so fasziniert von Karen und ihren Erzählungen, dass sie darüber zu schreiben beginnt. Doch auch sie kann nicht über die Klassengrenzen hinwegsehen, an denen weibliche Solidarität in Kolumbien ihr Ende findet. Das, so der überzeugte Rezensent, ist das traurige Fazit aus diesem düsteren und hintersinnigen Roman, dessen verschiedenen Stimmen zu folgen nicht immer ganz einfach sei.