Michael Buselmeier

In den Sanden bei Mauer

Letzte Gedichte
Cover: In den Sanden bei Mauer
Morio Verlag, Heidelberg 2023
ISBN 9783949749124
Gebunden, 72 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Michael Buselmeiers "letzte Gedichte" sind während der vergangenen fünf Jahre entstanden. Der Autor spricht darin von sich häufenden Abschieden, dem Verlust naher Gefährten, letzten Reisen und Ausflügen, Erinnerungen an Kindheit und Jugend. Es gibt z.B. ein Gedicht über den armen Hölderlin, 1802 zu Fuß unterwegs in Frankreich; einen lyrischen Zyklus im Gedenken an Arnfrid Astel, Poeme zum Tod von Günter Herburger, Wulf Kirsten, Oleg Jurjew, Michael Braun. Andere Texte wenden sich existentiell bedeutsamen Orten und Landschaften zu, so das umfangreiche Titelgedicht "In den Sanden bei Mauer". Es folgen Erfahrungen eines missbrauchten Kindes in der Kriegs- und Nachkriegszeit, das erste Worte und Bilder in die Wand des Bombentrichters ritzt. Schließlich Apokalyptisches, Krankheiten und "das fiese Alter". Der störrische Greis will "allein sterben". Buselmeiers Gedichte sprechen von "Abwesendem" und machen es mithilfe der Sprache "anwesend", wobei man das Grollen der Geschichte zu hören meint. Der Widerstand gegen das alltägliche Gerede manifestiert sich in einer poetischen Sprache, in ihrer Vieldeutigkeit, ihrer autobiographischen Fundierung, ihrem radikalen Dissens: "schroff aufgebrochener Boden wandernde Ränder".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.01.2024

Im Neckartal ist Michael Buselmeier beheimatet, weiß Rezensent Hans Christoph Buch, so erklärt sich auch der zunächst rätselhafte Titel dieses Gedichtbandes, denn Mauer ist ein Dorf in dieser Gegend, erfahren wir. Buselmeier charakterisiere sich selbst als zwischen "Anmaßung und Furchtsamkeit" stehend, das spiegele sich auch in den Gedichten wider. Verweise zu anderen Dichtern kann Buch ebenfalls lesen und zitiert ausführlich aus den "leuchtenden Versen/ unter uns Blinde verstreut." Für den Kritiker auch mit den vielen Verbeugungen vor bereits verstorbenen Dichter- und Kritikerfreunden wie Rolf Dieter Brinkmann wohl das beste Buch Buselmeiers, wie er schließt.
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