Michael Cunningham

In die Nacht hinein

Roman
Cover: In die Nacht hinein
Luchterhand Literaturverlag, München 2010
ISBN 9783630873534
Gebunden, 314 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Was bleibt, wenn sich in der Mitte des Lebens plötzlich ganz neue Möglichkeiten auftun, die alles Bisherige in Frage stellen? In seinem neuen Roman begleitet Michael Cunningham ein verheirateetes Paar durch eine Zeit voller Verlockungen und Ängste. Peter und Rebecca Harris, Mittvierziger aus Soho, Manhattan, haben beide Karriere in der Kunstwelt gemacht: er als Galerist, sie als Herausgeberin einer Kunstzeitschrift. Sie sind wohlhabend, ihre Tochter geht auf ein College in Boston, sie haben einen großen, interessanten Freundeskreis ja, sie gehören zu den "happy few" und haben allen Grund, glücklich zu sein. Da kommt Rebeccas wesentlich jüngerer Bruder Ethan zu Besuch, der ihr verwirrend ähnlich sieht. Ethan wird allgemein nur Missy genannt, ein Kosewort für "das Missgeschick ", weil seine Geburt alles andere als geplant war. Missy ist ein sehr gutaussehender und kluger junger Mann, aber er weiß nicht, was er aus seinem Leben machen soll und möchte mit Hilfe von Peter einmal die Welt der Kunst kennenlernen. Doch Missys Gegenwart verunsichert Peter zusehends; er hinterfragt plötzlich die Bedeutung seiner Künstler, den Wert seiner Arbeit und Karriere, seine Ehe seine ganze sorgfältig aufgebaute Welt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.09.2011

Es lebe die künstlerische Freiheit, ruft Margret Fetzer nach Lektüre des neuen Romans von Michael Cunningham. Der Autor bedient sich fröhlich bei Henry James, Fitzgerald, Joyce, Thomas Mann und bei sich selbst? Kein Problem, findet Fetzer. Solange der Autor seine Dreiecksgeschichte (m-w-m) derart geschickt mit Problemen Freud'scher Wiederkehr bei Durchschnittsmännern, mit ungewollten Kindern und mit allerhand Nuancen zwischen dem Durchschnitt und der allgemeinen Gültigkeit bestückt, ist die Rezensentin zufrieden. Umso mehr, als das Ganze glücklich ins Deutsche hinübergerettet wurde von Georg Schmidt.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.12.2010

Du meine Güte, was kann man schwatzen, sogar über das abgenudelte Thema der Midlife Crisis musischer Menschen mit anschließender Scheinerlösung durch einen Jüngling mit Glockenstimme und Engelshaar. Thomas Mann? Iwo. Selbstverständlich erkennt Rezensent Christoph Schröder die Bezüge. Allerdings muss es ihm der Autor noch einmal dusseldick aufs Brot schmieren. Und so wird aus der Chance zur Satire für Schröder eine mit literarischen Referenzen überfrachtete Tortur, ein Buch, das alles Unerklärliche, Geheimnisvolle der Vorlage einfach wegschwatzt.
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