Michael von Aster (Hg.), Jens Holger Lorenz (Hg.)

Rechenstörungen bei Kindern

Neurowissenschaft, Psychologie, Pädagogik
Cover: Rechenstörungen bei Kindern
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2005
ISBN 9783525462485
Kartoniert, 238 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Mit 78 Abbildungen. Rechenstörungen bei Kindern sind für Eltern und Lehrer oft rätselhaft. Die Kinder können einfache arithmetische Konzepte nicht verstehen, und ihre Unfähigkeit, leichte Aufgaben zu lösen, steht oft in krassem Gegensatz zu einer ansonsten guten Auffassungsgabe und positiven Leistungen in anderen Schulfächern. Rechenschwäche hat viele Gesichter, immer jedoch droht sie das zukünftige Leben der Kinder und Jugendlichen in vielen sozialen Bereichen zu beeinträchtigen - wenn nicht bereits im Grundschulalter die Risikokinder spezifisch gefördert werden.
Dieser Band zeigt, wie Rechenschwäche bereits frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden kann. Die kognitiv-neurowissenschaftlichen Erkenntnisse geben Einblick, wie beim Rechnen das Gehirn funktioniert und wie es Zahlen weiterverarbeitet. Die Befunde beleuchten, wie Menschen Zahlen "denken". Bereits bei Säuglingen sind Fähigkeiten mathematischen Denkens vorhanden, die sich durch das kulturelle Umfeld und insbesondere die Schule entwickeln, aber auch gestört werden können. Ein großer Raum wird der Förderung gewidmet, die auf die Behebung der lernhemmenden Ursachen abzielt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.09.2006

Die Problematik ist wichtig, doch das Buch wird ihr nicht ganz gerecht. So beurteilt Petra Gehring den Sammelband zum Thema "Rechenstörungen bei Kindern". Was die Herausgeber Aster und Lorenz an Beiträgen aus den Gebieten der kognitiven Neurologie, der Pädagogik und der Psychologie zusammengetragen haben, macht die Rezensentin nicht viel schlauer. Dass Rechnen ein komplexer Vorgang ist, der keinen fixierbaren Ort im Gehirn hat, sondern eher in plastisch entwickelten, "erlernten" Modulen stattfindet, hat sie die Lektüre zwar gelehrt. Die Schwierigkeit aber, zwischen Pädagogik und einer bildgebenden Neuromedizin zu vermitteln, die ihr ein Beitrag begreiflich macht, bleibt bestehen und spiegelt sich in den "latenten Widersprüchen" des Bandes selbst. So bekomme Gehring die "Plastizitätshypothese" und das Kriterium der "Störung" einfach nicht zusammen. Am meisten jedoch vermisst sie die Reflexion über diese Unauflösbarkeiten.
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