Michal Viewegh

Zeitweiliger Orientierungsverlust

Liebesgeschichten
Cover: Zeitweiliger Orientierungsverlust
Zsolnay Verlag, Wien 2011
ISBN 9783552061613
Gebunden, 192 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Aus dem Tschechischen von Eva Profousova. Als Kristýnas Mann Petr mit nur 64 Jahren stirbt, möchte sie den Tod nicht zu sehr dramatisieren. Die Abwesenheit ihres Mannes ist schließlich nichts Neues, hat er doch zu Lebzeiten rund um die Uhr gearbeitet oder mit Freunden gefeiert. Kristýna erstellt eine Tabelle mit Pros und Contras für den lebenden und den toten Petr. Nicht ganz überraschend liegt der tote Petr vier Punkte vor dem lebendigen. Und erst jetzt beginnt sie zu weinen. Der Schriftsteller aus Tschechien eröffnet in seinen Erzählungen ein weites Panorama verschiedener Ausprägungen von Liebe. Was bleibt, ist die Gewissheit, dass uns Glück und Liebe das Überleben sichern.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.01.2012

Das Thema der Liebe und der geschickte, aber auch etwas hastige Erzählgestus des Autors - das passt nicht zusammen, meint Kirsten Voigt. Für die Liebe, findet sie, muss man sich Zeit nehmen und auch für die Miniatur, die Michal Viewegh in seinen siebzehn hier versammelten Texten bedient. Dabei halten die Texte durchaus starke Maximen für die Rezensentin bereit, diese Definition etwa: Liebe ist, wenn es nicht unerträglich ist, äh, nein, wenn es nicht lange unerträglich bleibt. Dieser Art von Liebesglück begegnet Voigt beim Lesen der Texte des Öfteren. Manchmal ist die Erkenntnis auch eher schlicht, schreibt sie. Am besten haben ihr die Geschichten gefallen, in denen der Autor außer vom Lieben auch vom Sterben erzählt. Da, scheint sie zu sagen, spart Viewegh sich den boulevardesken Ritt auf die Pointe und schafft ausnahmsweise Atmosphäre.
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