Mona Eltahawy

Warum hasst ihr uns so?

Für die sexuelle Revolution der Frauen in der islamischen Welt
Cover: Warum hasst ihr uns so?
Piper Verlag, München 2015
ISBN 9783492056076
Kartoniert, 208 Seiten, 16,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ursula Held. Frauen in islamischen Ländern bleiben Menschen zweiter Klasse - solange es nicht eine echte Revolution gibt. Zu ihr ruft Mona Eltahawy in ihrem weltweit beachteten Manifest auf. Sie ist durch islamische Länder von Nordafrika bis in den nahen Osten gereist, hat die Lebensgeschichten von Frauen unterschiedlichster Herkunft aufgeschrieben. Eltahawy will das 'giftige Gebräu aus Religion und Kultur' unschädlich machen, das die ganze islamische Welt durchtränkt. Die Unterdrückung wird immer brutaler, das wird in Eltahawys Buch deutlich. 'Der Westen' kann nicht länger zusehen, wie Menschen im Namen Allahs misshandelt, ausgebeutet, rechtlos gehalten werden - nur weil sie Frauen sind.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.10.2015

Für Rezensentin Jenny Friedrich-Freska ist "Warum hasst ihr uns so?" ein wütendes Buch und ein "zorniger Appell" für eine Gleichstellung der Frauen in der arabischen Welt mit den Männern. Die in Ägypten geborene und heute als Journalistin und Aktivistin arbeitende Autorin erzählt entlang ihrer eigenen Biografie, so die Rezensentin, die sie zum Ablegen des Kopftuchs führte. Die Erwähnung einer "sexuellen Revolution" im Untertitel des Buches findet Friedrich-Freska irreführend, vielmehr gehe es Eltahawy überhaupt erst mal um die Akzeptanz sexueller Bedürfnisse von Frauen in einer männlich dominierten und regierten Welt. Dabei gelte die Kritik der Autorin aber nicht allein den Männern, wie die Rezensentin bemerkt, sondern auch den Müttern, die ihre Töchter nicht ausreichend schützten. Ein kleiner Makel des Buches in den Augen Friedrich-Freskas: Jene Männer kämen zu kurz, die Frauen nicht verachten.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.08.2015

Aus ihrem 2012 in der Zeitschrift Foreign Policy erschienenen Artikel "Warum sie uns hassen" ist nun dieses Manifest der ägyptischen Journalistin und Aktivistin Monika Eltahawy entstanden, berichtet Rezensentin Susanne Fischer. Die Kritikerin liest hier noch einmal ausführlich nach, wie groß die Frauenfeindlichkeit in der arabischen Welt ist und wie wenig sich nach den großen Revolutionen änderte. Vor allem spürt sie die große Wut und Enttäuschung der Autorin, deren persönliche Erfahrungen - im Alter von fünfzehn Jahren zog sie mit ihren Eltern von London nach Saudi-Arabien und erlebte selbst sexuelle Übergriffe - dem Buch eine ganz eigenen Ton verleihen. Auch die hier sorgfältig dokumentierten Schicksale anderer arabischer Frauen, Berichte von Genitalverstümmelungen oder Jungfräulichkeitstests etwa, haben die Rezensentin tief ergriffen. Ein wichtiger Beitrag zur feministischen Literatur im Nahen Osten, schließt die Kritikerin.
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