Nastasja Penzar

Yona

Roman
Cover: Yona
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2021
ISBN 9783957579584
Gebunden, 208 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Was, wenn der letzte Ort, der vielleicht noch Heimat werden könnte, durchdrungen ist von Korruption, Rassismus und Gewalt, ein Ort, an dem das Morden alltäglich geworden ist? Yona wächst allein bei ihrem Vater in einer Stadt in Deutschland auf, zu der beide nie gehören wollten. Nach dem mysteriösen Tod von Yonas Mutter war der Vater aus dem mittelamerikanischen Land geflohen, in dem Yona geboren wurde. Doch über das, was damals geschah, will er nicht sprechen. Als auch er stirbt, kurz vor Yonas Abiturprüfungen, hinterlässt er ihr einen Papierfetzen mit einem Namen: Doña A. Und so zieht Yona auf der Suche nach ihrer Herkunft von einer Fremde in die nächste, in ihre südamerikanische Geburtsstadt am Fuße eines aktiven Vulkans. Hier, wo der Kolonialismus an jeder Straßenecke sichtbar ist, obwohl es ihn doch nie gegeben haben soll, hat sich der Krieg in die Gesichter der Menschen eingeschrieben. Yona erstickt beinahe in der erdrückenden Schwüle und einer von Angst beherrschten Gesellschaft. Schon bald gerät sie in einen brutalen Strudel aus Bandenkriegen und Korruption. Obwohl sie versucht, ihre Schuldgefühle wie auch ihre Familiengeheimnisse von sich fernzuhalten, findet sie schließlich heraus, was einst mit ihrer Mutter geschah.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 18.03.2021

Total fasziniert ist Rezensent Carsten Hueck von diesem literarischen Debut. Es geht in starken, sinnlichen Bildern und durch ständige Verschränkung von Zeit- und Erzählebenen um "eine äußere und eine innere Reise" der Protagonistin, die nach den Umständen des Todes ihrer guatemaltekischen Mutter sucht. Der Kritiker zeigt sich begeistert von der Art, wie Bilder von Hitze, Kriminalität und Natur die körperliche und seelische Entwicklung der Hauptfigur darstellen, wie Wale und Ameisen, Gerüche und ein unerträglicher Tinnitus Spannung und Magie verbreiten. Auch die Gegenwart Guatemalas, seine ungezähmte Natur und seine Zerrüttung durch Drogenkrieg und Gewalt wird in starker Prosa vorgestellt, findet der von diesem Roman restlos überzeugte Kritiker.