Nicholas Reeves

Echnaton

Ägyptens falscher Prophet
Cover: Echnaton
Philipp von Zabern Verlag, Mainz 2002
ISBN 9783805328289
Gebunden, 238 Seiten, 29,00 EUR

Klappentext

Er verehrte einen einzigen Gott - Aton - und brach mit den traditionellen Götterkulten. Er schuf eine neue Hauptstadt Achet-Aton / Amarna. Er war mit der schönsten Frau seiner Zeit - Nofretete - verheiratet. Ihr gestand er außergewöhnliche Privilegien zu. Wer war der Mensch hinter dem Namen Echnaton (ca. 1364 bis 1347 v. Chr.) und was wollte dieser wirklich? Dieser Frage geht Nicholas Reeves in seinem neuesten Werk über eine der schillerndsten und umstrittensten Figuren der ägyptischen Geschichte, den als "Ketzerkönig" bekannten Pharao Amenophis IV./Echnaton nach. Der Autor lässt gängige Echnaton-Interpretationen Revue passieren und kommt zu einer gänzlich neuen Beurteilung der dramatischen, 17 Jahre währenden Regierung. Reeves hält Echnaton für einen machtbesessenen, stahlhart kalkulierenden Politiker, der zusammen mit Nofretete die Religion - und die darauf fixierten Menschen - für seine eigenen Interessen manipuliert und missbraucht hat.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 18.12.2002

Rosemarie Noack findet es sehr spannend, was der "angesehene" britische Ägyptologe und Althistoriker Nicholas Reeves, der an der University of Durham lehrt, über den Gatten Nofretes, König Echnaton, herausgefunden hat. Der Wissenschaftler, der seit Jahren das Amarna Royal Tombs Project in Luxor leitet und somit tiefe Einblicke in den Forschungstand über die ägyptische Königsfamilie hat, sei dabei wild entschlossen, dem "Ketzerkönig" so richtig eins auszuwischen und lasse dafür auch dessen Intimbereich nicht aus, schmunzelt die Rezensentin. So sei Echnaton nach Reeves ein "machthungriger Despot" gewesen, der unter einer "genetischen Deformation" litt und auch vor inzestuösen Beziehungen zu seinen Töchtern nicht halt gemacht hatte. Die Vielzahl von Informationen wisse der Autor mit "enormem Detailwissen", so Noack, "mit Hingabe" zu einer eigenen "Indizienkette" zu stricken. Der Leser jedenfalls, verspricht die Rezensentin, werde "meisterhaft" in dieses "Detektivspiel" verwickelt, das Reeves mit "erstaunlicher wissenschaftlicher Unbekümmertheit" zu betreiben wisse.
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