Norbert Hummelt

Sonnengesang

Gedichte
Cover: Sonnengesang
Luchterhand Literaturverlag, München 2020
ISBN 9783630876306
Gebunden, 96 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Die Sonne und ihr Licht stehen im Mittelpunkt von Norbert Hummelts neuen Gedichten. Denn ganz gleich, wie kunstreich der Mensch seine Welt einrichtet, ohne das Sonnenlicht ist er verloren. Sie ist das künstliche Licht der Raumstation, die den Himmel über Berlin passiert. Die Kraft, die die Natur belebt, den Blick des Betrachters lenkt. Der Klang einer Glocke, der Ruf der Ringeltaube reißen ihn aus einer Starre, wecken Sehnsüchte, lassen Bilder aufsteigen, in denen Licht und Helligkeit gespeichert sind. Träume lassen sich nicht festhalten, außer in Versen - sie schwingen nach in den lebendigen Rhythmen dieser Gedichte, die einfach wie Lieder sind und doch voller Geheimnisse.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.06.2020

Rezensent Carsten Otte bespricht vier neue Gedichtbände - von Alexandru Bulucz ("was Petersilie über die Seele weiß"), Norbert Hummelt ("Sonnengesang"), Marion Poschmann ("Nimbus") und Kerstin Preiwuß ("Taupunkt") - deren Lyrik einiges gemeinsam hat: Das Thema Vergänglichkeit und Tod, aber auch die Bezugnahme auf lyrische Traditionen bis zur Antike. Norbert Hummelt knüpft in seinem "Sonnengesang" an Franz von Assisi an, der kurz vor seinem Tod ein gleichnamiges Gebet geschrieben hatte, erklärt Otte. In "nahezu klassischer Formensprache", aber trotzdem experimentell, so der Rezensent, greift der Dichter den Lobgesang des Heiligen auf Gottes Schöpfung auf. Nur Gott scheint Hummelt abhanden gekommen zu sein, erkennt Otte: Der blinkende Stern am Nachthimmel entpuppt sich als Raumstation. Gewiss bleibt nur die Flüchtigkeit der Liebe: "rausch weiter, bleib, verlaß mich nicht!", zitiert der Rezensent.
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