Olaf Breidbach

Bilder des Wissens

Zur Kulturgeschichte der wissenschaftlichen Wahrnehmung
Cover: Bilder des Wissens
Wilhelm Fink Verlag, München 2005
ISBN 9783770540877
Gebunden, 196 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Die Geschichte der wissenschaftlichen Wahrnehmungen zeigt uns wie die Wissenschaften in unsere Kultur eingebunden sind. Sehen ist nicht einfach die Wahrnehmung dessen, was da ist. Die Objektivität der Naturwissenschaften gründet zwar darauf, dass es jemanden gibt, der zuschaut. Aber die Wahrheiten werden nicht einfach durch wahrnehmen gefunden. Bilder des Wissens sucht den Raum abzuschreiten, den diese Fragen eröffnen. Das Buch fragt, wie wir uns dieser naturwissenschaftlichen Erfahrung sicher sein können. Dabei findet es die Antwort in der Geschichte, die zeigt, wie sich die Welt-Bilder der Wissenschaften entwickelt haben. Ausgehend von der Antike werden die wesentlichen Phasen in der Entwicklung der wissenschaftlichen Beobachtungen skizziert. Breidbach diskutiert das Verhältnis von Erfahrung, Beobachtung und Experiment und erläutert die Genese der wissenschaftlichen Bildwelten. Dabei zeigt er auf, wo in den Beobachtungen der Wissenschaft neue Facetten einer Wahrnehmungskultur dieser Wissenschaften erwuchsen und wie sie zu bewerten sind.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.04.2005

Peter Geimer hat Olaf Breidbachs Studie über Bilder, die unter wissenschaftlicher Beobachtung entstehen, mit großem Interesse gelesen, aber ganz zufrieden ist er nicht. Der Autor vertritt darin die These, dass es einen objektiven Blick auch in der Wissenschaft nicht geben kann, vielmehr die Bilder, die aus der Beobachtung resultieren, immer schon durch kulturelle Voraussetzungen beeinflusst werden, erklärt der Rezensent. Zudem zerstören die technischen Geräte, die dem Wissenschaftler erst das Sehen ermöglichen, nicht selten das Objekt ihrer Untersuchung, wie der Autor "sehr eindrücklich" anhand des Elektronenmikroskops demonstriert. Dem Rezensent wäre es allerdings lieber gewesen, wenn Breidbach sich auf einige Beispiele beschränkt hätte, anstatt zahlreiche Abbildungen von verschiedensten Fachrichtungen unter die Lupe zu nehmen. Zudem hat der Autor auch den zeitlichen Rahmen seiner Studie weit gesteckt und untersucht Bilder von Aristoteles bis in die Gegenwart, was einfach "zu viel" ist, moniert Geimer. Auch der "philosophische Überbau", mit dem den "zerbrechlichen Objekten des Labors" zuleibe gerückt werden, scheint dem Rezensenten nicht immer dienlich und so kann er mit dem "freischwebenden Räsonieren" des letzten Kapitels nicht viel anfangen.
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