Olga Lawrentjewa

Surwilo

Eine russische Familiengeschichte
Cover: Surwilo
Avant Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783964450739
Gebunden, 312 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Aus dem Russischen von Ruth Altenhofer. In Olga Lawrentjewas Graphic Novel begleiten wir ihre Großmutter Walentina Surwilo während ihrer Jugendjahre. Ihre glückliche Kindheit in Leningrad findet 1937 ein jähes Ende, als ihr Vater verhaftet und als Volksfeind beschuldigt wird. Die Ächtung ihres Vaters ist eine Katastrophe für die kleine Familie und neben dem Ausschluss vom Unterricht kommt die schmerzliche Erfahrung, dass sich die eigene Verwandtschaft plötzlich abwendet ...Durch die Augen von Surwilo beschreibt Olga Lawrentjewa das Trauma einer ganzen Generation von Russen und Russinnen - die Angst, dass einem jeden Moment ein geliebter Mensch entrissen werden kann ... die drohende Verbannung. Ein aktuelles Thema, da Stalin heute wieder als Vorbild in Russland dargestellt wird. Die Autorin erzählt von ihrer Großmutter als Zeugin und Opfer des Krieges und des stalinistischen Terrors.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 19.03.2022

Rezensent Ralph Trommer empfiehlt wärmstens diese Graphic Novel der russischen Zeichnerin Olga Lawrentjewa, die mit expressivem Strich vom Schicksal ihrer Großmutter Walja erzählt, die als Verfemte aufwuchs, nachdem ihr Vater im Zuge der stalinistischen Säuberungen 1937 verhaftet und deportiert worden war. Ohne Grund, wie sich später herausstellte. Trommer lobt die "eindringlich düsteren Bildern" mit denen Lawrentjewa das Unfassbare aus der Sicht des damaligen Kindes Walja beschreibt. Auch die deutsche Blockade Leningrads spielt eine Rolle, erfahren wir. Vor allem ist das Buch aber laut Trommer eine höchst lesenswerte Auseinandersetzung mit dem Stalinismus. Und angesichts von Putins Unterdrückungspolitik höchst aktuell, findet der Rezensent.
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