Pedro Rosa Mendes

Die Pilgerfahrt des Enmanuel Jhesus

Roman
Cover: Die Pilgerfahrt des Enmanuel Jhesus
Edition Büchergilde, Frankfurt am Main 2017
ISBN 9783864060809
Gebunden, 448 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Ilija Trojanow. Aus dem Portugiesischen von Kurt Scharf. 1999: Ein norwegischer Bischof reist in die junge Republik Osttimor, um den Verbleib des javanesischen Architekten Alor aufzuklären. Dieser verschwand spurlos in den Unruhen des Unabhängigkeitskrieges. Pedro Rosa Mendes umreißt 500 Jahre Unterwerfung und Widerstand, die sich in zwanzig turbulenten Geschichtsjahren Osttimors manifestieren. Denn nachdem sich die ehemalige Kolonialmacht Portugal 1974 zurückzog, standen sich das indonesische Militär, pro-indonesische Milizen und Unabhängigkeitskämpfer gegenüber. Ihrem unerbittlichen Krieg fielen große Teile der zivilen Bevölkerung zum Opfer.
Die Suche nach Alor ist auch eine Suche nach Identität, Gedächtnis und Zugehörigkeit. Fehlt "nur" der junge Architekt - oder seine Nation samt ihrer Vergangenheit, ihrer Zukunft? Wer sich an Alor erinnert, manipuliert die Vergangenheit, um die Zukunft zu lenken: Völkermörder und Freiheitskämpfer, Priester und Heiler, Ahnengeister und sündige Liebhaber, Kollaborateure und Abtrünnige - sie alle kommen zu Wort. Polyphon, moralisch herausfordernd, historisch dicht: "Die Pilgerfahrt des Enmanuel Jhesus" ist eine Reise, auf die man gehen sollte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.07.2017

Rezensent Marco Stahlhut liest Pedro Rosa Mendes' Text über das Leiden und Sterben in Osttimor gegen Ende der 90er Jahre trotz seines journalistischen Hintergrunds als Roman, wenngleich die vom Verlag beworbene Detektivgeschichte mit dem Buch wenig zu tun hat, wie der Rezensent erklärt. Statt einer übergreifenden Handlung entdeckt Stahlhut im Text eine vielstimmige Komposition aus mit der Geschichte Osttimors verbundenen Personen und Perspektiven sowie jede Menge Zeit- und Ortsprünge. Laut Stahlhut ist das nicht voraussetzungslos zu genießen, da der Autor mit historischen Fakten spart. Obwohl manches im Buch auf Stahlhut weit hergeholt, überkonstruiert oder allzu symbolträchtig wirkt, findet er den Roman lesenswert, allein schon wegen seiner poetischen Sprache.
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