Pekka Hämäläinen

Der indigene Kontinent

Eine andere Geschichte Amerikas
Cover: Der indigene Kontinent
Antje Kunstmann Verlag, München 2023
ISBN 9783956145643
Gebunden, 800 Seiten, 48,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Helmut Dierlamm und Werner Roller.  Pekka Hämäläinen erzählt in "Der indigene Kontinent" eine andere Geschichte Nordamerikas, die konsequent die indigenen Völker in den Mittelpunkt stellt. Ein Werk, das deutlich macht, dass die amerikanische Geschichte vor allem eine Geschichte des indigenen Widerstands ist. Die Geschichte Amerikas wird immer noch so erzählt: Kolumbus "entdeckt" einen fremden Kontinent und kehrt mit Geschichten über ungeahnte Reichtümer in die "alte Welt" zurück. Die europäischen Imperien stürzen sich auf den Kontinent und versuchen, so viel wie möglich von dieser erstaunlichen "Neuen Welt" zu erobern. Obwohl sich die indigenen Völker wehren, können sie den Ansturm nicht aufhalten. Mit "Der indigene Kontinent" legt Pekka Hämäläinen eine weitreichende Gegenerzählung vor, die die grundlegendsten Annahmen über die amerikanische Geschichte erschüttert. Er zeigt eine souveräne Welt indigener Völker, deren Mitglieder keineswegs hilflose Opfer kolonialer Gewalt waren, sondern den Kontinent auch nach der Ankunft der ersten Europäer jahrhundertelang beherrschten. Selbst als die weiße Bevölkerung explodierte und die Landgier der Kolonialisten immer zügelloser wurde, blühten die indigenen Völker dank ihrer ausgefeilten Diplomatie und Führungsstrukturen auf. Der Beweis für den Widerstand der Ureinwohner wird heute in den Hunderten von indigenen Nationen deutlich, die es in den Vereinigten Staaten und Kanada noch gibt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.04.2024

Rezensentin Heike Bungert lobt den gut übersetzten, informativen Apparat von Pekka Hämäläinens Geschichte der indigenen Nationen auf dem amerikanischen Kontinent. Als Gegenerzählung zu gängigen historischen Darstellungen eignet sich das Buch laut Bungert aber nur bedingt. Zwar berichtet der Autor ausführlich von indigener Gegenwehr gegen die Kolonisatoren und auch von wenig bekannten Nationen wie den Quapaw oder Catawba und rückt vom Opfermythos ab, doch schießt er dabei mitunter übers Ziel hinaus, findet die Rezensentin. Nur indem er Macht mit Raum gleichsetzt, statt mit Bevölkerungszahlen, erklärt sie, kann er von einer längeren indigenen Herrschaft sprechen.
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