Peter Fröberg Idling

Gesang für einen aufziehenden Sturm

Roman
Cover: Gesang für einen aufziehenden Sturm
Insel Verlag, Berlin 2015
ISBN 9783458176282
Gebunden, 381 Seiten, 22,95 EUR

Klappentext

Aus dem Schwedischen von Verena Reichel. Kambodscha, 1955, wenige Wochen vor den ersten freien Wahlen. Unruhe breitet sich aus, Gerüchte mehren sich, Oppositionelle würden verschleppt und getötet. Ein junger Mann bewegt sich lautlos durch die Stadt, durch entlegene Gassen und über prächtige Boulevards. Er träumt von Freiheit und engagiert sich für die Demokraten. Heimlich verfolgt er jedoch eine radikalere Agenda: Er sympathisiert mit den Roten Khmer. Noch aber hat er sich dem bewaffneten Kampf nicht verschrieben, noch liebäugelt er mit einer anderen Zukunft, mit der Frau, die er liebt, mit der schönen Somaly. Als die jedoch ins Visier seines ärgsten Widersachers gerät und Machtphantasien und Begierden in einer fatalen Ménage-à-trois aufeinanderprallen, hat dies weitreichende Konsequenzen, nicht nur für die Beteiligten, sondern für die Zukunft des ganzen Landes …

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 10.08.2015

Katharina Granzin hat einen entscheidenden Einwand gegen Peter Fröberg Idlings ersten Roman. Pol Pot, der im Text noch Saloth Sar heißt und ein junger Lehrer ist, eignet sich eher schlecht als melancholische Hauptfigur für eine Dreiecksgeschichte, meint sie. Eine historisierende Chronik dreier Leben mit einem späteren Massenmörder zu inszenieren, hält Granzin für keine so gute Idee, und sei es nur darum, weil der Leser dauernd nach einer Bedeutung im Text sucht, die es laut Rezensentin offenbar nicht gibt. Gegen die Ästhetik des Autors hat Granzin allerdings nichts einzuwenden, sie scheint ihr recht fein in ihrem Impressionismus und meisterhaft umgesetzt in genauen Beobachtungen von Alltagsdetails, stilsicher noch in der Integration dokumentarischer Elemente. Dennoch gilt für Granzin: "Das Wie muss auch zum Was passen."