Peter Orner

Liebe und Scham und Liebe

Roman
Cover: Liebe und Scham und Liebe
Carl Hanser Verlag, München 2014
ISBN 9783446244818
Gebunden, 400 Seiten, 21,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Henning Ahrens. Wieso verlieben sich die Poppers immer in schöne, starke Frauen, die ihre Liebe nicht erwidern? Drei Generationen einer jüdischen Familie, die sich für besonders aufgeklärt hält, und doch nicht gefeit ist gegen Fluch und Segen familiärer Liebe. Alexanders Großmutter Berenice wäre lieber Tänzerin geworden, statt nur Gattin des sentimentalen Seymour. Seine Mutter flieht mit Kind und Kegel aus dem Wohlstandsgefängnis eines kalten Mannes. Alexander selbst wird mit Mitte vierzig Vater und schafft es nicht einmal, eine wilde Ehe zu führen. Peter Orner entfaltet das Porträt einer Familie im Amerika des 20. Jahrhunderts, deren Figuren immerfort schwanken zwischen Liebe und Scham und Liebe.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.04.2015

Julia Bähr wollte sich partout nicht vom "redundanten" Titel von Peter Orners neuem Buch "Liebe und Scham und Liebe" abschrecken lassen, doch konnte auch der Rest des Liebesromans die Rezensentin nicht weiter für sich einnehmen. Die generationenübergreifende Geschichte um die wohlhabende jüdischen Familie Popper aus Chicago, die anhand der unterschiedlichen Figuren von gescheiterten Liebesbeziehungen erzählt, erscheint der Kritikerin wie ein wenig stringenter Spaziergang über einen Friedhof, auf dem sie hinter jedem Grabstein ein neues trauriges Liebesschicksal erfährt. Darüber hinaus vermisst Bähr trotz gelegentlicher Skurrilität - Witz.
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Rezensionsnotiz zu Die Welt, 27.12.2014

Dass ein Chicago-Roman nicht ohne Saul Bellow zu machen ist, weiß Wieland Freund. Wenn Peter Orner in seinem Buch also das düstere Chicago aufruft, das des Rat Pack und Sammy Davis, ahnt er schon den umfassenden Zeit- und Familienroman. Doch von wegen! Der Autor schert sich nicht um die Great American Novel und weite Spannungsbögen, staunt der Rezensent. Stattdessen bevorzugt er die kleine Form, bringt einen Erzähler von proustscher Natur ins Spiel, meint Freund, und bietet nur Erinnerungshäppchen. Zum Glück steht der Rezensent solchem Impressionismus aufgeschlossen gegenüber.