Peter Schneider

Club der Unentwegten

Roman
Cover: Club der Unentwegten
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2017
ISBN 9783462050189
Gebunden, 288 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Für Roland, Privatgelehrter mit Forschungsstipendium an der NYU, ist die Sache mit den Frauen eigentlich kein Thema mehr. Doch als er bei einer Trauerfeier in Manhattan der deutlich jüngeren Leyla begegnet, sieht plötzlich alles ganz anders aus. Leyla bringt Roland dazu, sich in eine Beziehung zu werfen, die ein enormes Glückspotenzial besitzt, aber auch in unlösbare Konflikte führt. Während er zwischen seinem New Yorker Appartement und seinen Lehrverpflichtungen in Berlin hin- und herpendelt, hat er genügend Zeit, Leyla zu vermissen und seine Prinzipien infrage zu stellen. Um sie herum ereignen sich weitere Liebesabenteuer und -katastrophen, von denen sich Roland und seine Freunde in ihrem "Club der Unentwegten" erzählen. Geschichten darüber, was Männer und Frauen miteinander erleben, wenn sie sich aufeinander einlassen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 28.09.2017

Peter Schneiders Roman ist nichts für "Alte Männer", die leugnen, einer zu sein, oder junge Männer, die nicht wahr haben wollen, einer werden zu müssen, warnt Rezensent Arno Widmann, für alle anderen hingegen schon! Die Männer im "Club der Unentwegten" sind schon lange befreundet und entstammen jenen Kreisen, in denen man Tennis spielt, über Geld nie reden muss, intellektuelle Gespräche führt, Jahrzehnte jüngere Frauen hat, sich gegenseitig um diese Frauen beneidet und wo man in Würde altert, lesen wir, wobei Würde hier vor allem bedeutet, dass sich niemand die Blöße gibt, wirkliche Schwäche zu zeigen. Ist das nun eine "Schwäche oder eine Stärke des Buches", dass es die koketten Sprüche, mit denen jedem Anzeichen des Alterns begegnet wird, als "Stärke und Schwäche des Milieus" darstellt, fragt sich Widmann. Was er allerdings weiß und was auch der Roman besser wisse als sein Autor: dass auch diesen Männern der Tag bevorsteht, an dem sie spüren werden, dass sie aus der Welt, die sie kannten und in der sie lebten, entweder ausgestiegen sind oder es diese nicht mehr gibt, so der mitfühlende Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.06.2017

Für Rezensentin Meike Fessmann ist Peter Schneiders neuer Roman "gehobene Männerliteratur". Nicht über die Maßen "ambitioniert", aber doch äußerst amüsant findet die Kritikerin die Geschichte um einen alternden Berliner Privatgelehrten, der bei einem Forschungsaufenthalt in New York eine Affäre mit der jüngeren Leyla beginnt und sich in einer Charlottenburger Kneipe regelmäßig mit langjährigen Freunden über Neuigkeiten und Alters-Probleme austauscht. Die Spannung zwischen der Hektik New Yorks und der Gemächlichkeit Berlins bekommt Schneider gut hin, lobt die Rezensentin, die auch den "unsentimentalen" Erzählton dieser Tragik und Komik gut ausbalancierenden Geschichte schätzt. Und so erscheint Fessmann auch in diesem lesenswerten Roman der Autor einmal mehr als "Equilibrist maßvoller Aus- und Umbrüche".
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