Robert Jungk

Heller als tausend Sonnen

Das Schicksal der Atomforscher
Cover: Heller als tausend Sonnen
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2020
ISBN 9783498001797
Gebunden, 416 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Roberts Jungks Buch von 1956 ist eine Warnung vor der Zerstörung der Erde - und heute ein Klassiker der politischen Literatur, der eine ganze Generation geprägt hat. Jungk beschreibt die Geschichte der Atombombe als "eine Geschichte wirklicher Menschen" (Carl Friedrich Frhr. von Weizsäcker), die im Sommer 1939 noch in der Lage gewesen waren, den Bau von Atombomben zu verhindern, und die Chance ungenutzt vorbeigehen ließen - weil sie der bedrohlichen neuen Erfindung moralisch und politisch nicht gewachsen waren. Er breitet ein überwältigendes Tatsachenmaterial aus, und macht auf erregende Weise das Dilemma berühmter Wissenschaftler deutlich, die zwischen Forscherdrang und Gewissensqual schwanken. Was in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts als kollegiales Teamwork junger Wissenschaftler begonnen hatte, entwickelt sich wie wir heute wissen zur Tragödie. Forscher, die sich ursprünglich allein dem wissenschaftlichen Fortschritt verpflichtet fühlten, begannen zu erkennen, dass sie, wie der amerikanische Atomphysiker Robert Oppenheimer sich ausdrückt, "die Arbeit des Teufels" getan hatten. Heute steht die Welt vor einer anderen Art der Selbstzerstörung, dem Klimawandel.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 25.05.2020

Dieses Buch von Robert Jungk erschien erstmals 1956, aber Rezensent Arno Widmann findet es in vieler Hinsicht noch äußerst lesenswert. Zunächst kann Jungk einfach erzählen: Er schildert die Geschichte der Anfänge der Atombombe entlang der Personen, die an ihrer Entwicklung beteiligt waren, erklärt Widmann, dem so die moralischen und politischen Konflikte der Forscher - die Atombombe war gefährlich für die Menschheit, aber was, wenn Hitler sie als erster hatte? - sehr nahe gebracht werden. Es ging damals "ums Ganze", schreibt er. Und das habe sich auch heute nicht verändert. Ganz nebenbei erkennt Widmann außerdem, dass die Globalisierung schon damals ein schwer einzuplanender Faktor war, und wir sind seitdem nicht klüger geworden, meint er mit Blick auf Corona.