Robert Zacco

Ich, Nofretete

Roman
Cover: Ich, Nofretete
dtv, München 1999
ISBN 9783423241878
Taschenbuch, 477 Seiten, 14,32 EUR

Klappentext

Nofretete - das bedeutet: "Die Schöne ist gekommen". Aus dem fernen Mesopotamien fährt die fremde Prinzessin auf den Nil nach Theben, ihrer Bestimmung entgegen: Sie soll die Gemahlin des Gottkönigs werden. Auf der Reise beginnt Nofretete, sich Notizen zu machen. Auf Tontafeln und später auf Papyrus zeichnet sie auf, was sie sieht und empfindet, was sie denkt und lernt. Ein farbenfroher Roman aus dem alten Ägypten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.06.2000

In einer Doppel-Besprechung widmet sich Konstantin Korosides den folgenden beiden Büchern zum Alten Ägypten:
1) Bob Brier: "Der Mordfall Tutanchamun" (Piper Verlag)
Der New Yorker Professor für Paläopathologie ("die Wissenschaft für Krankheiten in frühester Zeit", so der Rezensent) hat die These aufgestellt, der legendäre Pharao Tutanchamun sei nicht aufgrund einer Krankheit im Alter von neunzehn Jahren gestorben, sondern einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Sein Indiz: die röntgenologische Untersuchung des Schädels, auf der eine Stelle am Hinterkopf als Folge einer Schlagverletzung deutbar ist. Diese These des "sachlich-anschaulichen" Buches "macht Sinn", so Korosides, weil der junge Pharao, der zunächst von einem Vormund vertreten werden musste, durch seine Volljährigkeit die höfischen Hierarchien bedroht hätte. Nach Brier kommt sein Vormund Haremhab als Mörder in Frage, der anschließend elf Jahre das Land regiert hat.
2) Robert Zacco: "Ich, Nofretete" (dtv)
Der nahezu zeitgleich mit Briers Sachbuch erschienene Roman über die Gemahlin Echnatons versteigt sich, so Korosides, "oft ins Triviale". Ohne sich auf historische Erkenntnisse zu beziehen wird über sexuelle Ausschweifungen Nofretetes und "homosexuelle Lustbarkeiten am Hofe des Pharao" fabuliert und, schlimmer noch, die "berühmten Briefe aus Amarna" werden als Tagebücher Nofretetes bezeichnet. Der Rezensent ist recht empört, aber er lobt dennoch, was ihm gefallen hat, nämlich wie der Autor das Skandalon der damaligen Zeit (14.Jhdt. vor Ch.) nachempfindet: den Versuch der Durchsetzung des Monotheismus durch Echnaton.
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