Ronan Bennett

Zugzwang

Roman
Cover: Zugzwang
Bloomsbury Verlag, Berlin 2007
ISBN 9783827006813
Gebunden, 315 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Stefanie Röder. Mord, Intrigen und ein spektakuläres Schachturnier im vorrevolutionären St. Petersburg St. Petersburg, März 1914. An einem stürmischen Morgen wird der Zeitungsredakteur O. V. Gulko vor den Augen einer entsetzten Menge ermordet. Alles deutet darauf hin, dass die Täter zur Kampforganisation der Sozialrevolutionäre gehören, und die Frage, warum ausgerechnet Gulko niedergestochen wurde, beschäftigt ganz St. Petersburg. Fünf Tage später erhält der Psychoanalytiker Dr. Otto Spethmann Besuch von der Polizei. Es hat einen zweiten Mord gegeben, und man verdächtigt ausgerechnet ihn, darin verwickelt zu sein - ihn und seine rebellische Tochter Catherine. Sorge bereiten ihm auch zwei neue Patienten: Anna Petrovna, eine wunderschöne Frau aus der gehobenen Gesellschaft, die von Albträumen geplagt wird - und in die er sich unpassenderweise verliebt. Und Avrom Rozental, ein genialer Schachspieler, der kurz vor seinem wichtigsten Wettkampf, dem Großmeisterturnier, die Nerven zu verlieren droht. Sie alle werden in ein Netz aus Intrigen, Verrat und Mord verwickelt. Und es ist an Spethmann, jeden Schachzug genau zu planen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.10.2007

Enttäuscht an diesem Buch hat Rezensent Christian Kortmann das Ende. Da geht der Autor etwas zu zwanghaft und überdreht zu Werke und setzt sich "selbst schachmatt". Zuvor aber hat Kortmann sich mit diesem "historischen Schach-Thriller" ganz gut unterhalten, hat die "illustre" Petersburger Gesellschaft des Jahres 1914 beim "Dirty Talk" belauscht und sich von der "bilderreichen Sprache" und der szenischen Rasanz des Textes mitreißen lassen. Schade findet Kortmann, dass Ronan Bennett sich damit nicht zufrieden geben und dem Schach-Motiv nicht allzu viel zutrauen wollte. Die "hysterische Agenda" aus Krimi, Psychoanalyse, Vorkriegspolitik und Brettspielkunst sprengt den Text, so dass dieser Kortmann letztlich zwar stilistisch besser als Dan Browns "Da Vinci Code", doch lange nicht so "kompromisslos brillant" erscheint wie Zweigs "Schachnovelle".
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