Sergio Pitol

Eheleben

Roman
Cover: Eheleben
Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2002
ISBN 9783803112057
Gebunden, 144 Seiten, 12,90 EUR

Klappentext

Vorwort von Antonio Tabucchi. Aus dem mexikanischen Spanischen von Petra Strien. Jacqueline stiftet einen Liebhaber nach dem anderen an, ihren Mann umzubringen. Leider geht es immer schief. Ein guter Liebhaber ist eben noch lange kein verlässlicher Gattenmörder...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 01.06.2002

Interessant findet Leopold Feldmair diesen mexikanischen Schriftsteller, der eigentlich nur nebenberuflich schreibt, in jedem Fall. Auch wenn dieses Buch - bisher die einzige Veröffentlichung des Autors auf Deutsch - nicht sein bestes sei. "Eheleben" ist Teil einer Trilogie und entstammt einer Schaffensphase Sergio Pitols, die der Rezensent als seine "groteske oder karnevaleske Periode" bezeichnet. Das Buch ist in Feldmaiers Augen "ein zwar komischer, aber nicht fröhlicher, sondern grausamer Maskenball". Daraus ergibt sich zwar ein gewisser Unterhaltungswert, aber Pitol hat nach Ansicht des Rezensenten schon besser geschrieben. Lohnenswert findet Feldmair die Lektüre vor allem wegen des Nachworts von Antonio Tabucchi - er vermutet sogar, dass die Existent dieses Nachworts für den Verleger zumindest teilweise der Grund für die Veröffentlichung von "Eheleben" war.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.04.2002

"Faszinierend" findet Florian Borchmeyer diesen Roman, der das erste ins Deutsche übersetzte Werk des mexikanischen Autors ist. Aber der Rezensent warnt auch vor seiner Perfidie. Denn genau wie die Ehefrau des ahnungslosen Nicholas, die immer wieder beinahe ihren eigenen Plänen für die Ermordung ihres Ehemanns zum Opfer fällt, während ihr Mann sein Leben erfolgreich und ungestört weiter lebt, so wisse auch der Leser nie genau, ob er das Buch oder das Buch "ihn verschlingt". Besonders preist Borchmeyer den Autor dafür, dass er mit seinen literarischen Anspielungen nicht etwa ein "leichtfüßiges postmodernes Spiel", sondern eine im höchsten Maß verstörende "bitterböse Satire" der mexikanischen Gesellschaft bietet. Zudem, schwärmt Borchmeyer, ist das Vorwort von Antonio Tabucchi ein "essayistisches Kleinod", dass allein das Buch schon zur "lohnenswerten" Lektüre mache.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.03.2002

Wenn Autoren rezensieren, kommen sie gerne ins Nacherzählen. So hat David Wagner leider schon die komplette Handlung des Romans verraten, bevor er ihn lobt. Sergio Pitol habe die Handlungsfäden seiner Geschichte über eine unglückliche Ehefrau im Mexiko der sechziger Jahre fest in der Hand, schreibt Wagner. Die Frau, die ständig daran scheitert, mit Hilfe ihrer Liebhaber ihren Ehemann umzubringen, sei weniger eine Frau ohne Gewissen, als eine Parodie auf die femme fatal des film noir. Mit starker Erzählstimme ordne Pitol sein Material musikalisch und mache sich lustig, wenn auch nicht bösartig, über das Schicksal einer Frau, deren Emanzipation nicht gerade hoffnungsvoll verläuft. Wagner bedauert, dass der 1933 geborene und vielfach preisgekrönte Pitol erst jetzt in Deutschland wahrgenommen wird.
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