Silvia Tschui

Der Wod

Roman
Cover: Der Wod
Rowohlt Verlag, Hamburg 2021
ISBN 9783498001834
Gebunden, 272 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Ein leise und bös dahergesagter Satz auf einer Feier zum Fünfundsiebzigsten führt zu Herzinfarkt und Blutvergießen. Denn Jahrzehnte zuvor, auf der Flucht zweier kleiner Brüder aus Mecklenburg zu Kriegsende, ist etwas geschehen, das nicht vergessen, nie vergeben wurde. Und ein Unglück zeugt das nächste in der schweizerisch-deutschen Familie, um deren Geschichte es hier geht. Der Roman spannt einen Bogen über Epochen und Ländergrenzen hinweg, erzählt vielstimmig und mit regionalen und historischen Sprachfärbungen viel Welt: von einer Druckerei in Mecklenburg, der Uhrenmanufaktur in der Schweiz, von Geheimgesellschaften und Künstlerkreisen, Nazis und Widerständlern, Großbürgern und Hell's Angels, Feigheit und Mut, Krieg und Vertreibung, Geheimnisse, Lügen, Tod und Neubeginn. Und immer wieder ist da der titelgebende Wod, der wilde Jäger aus der norddeutschen Sage, über den man ungestraft nicht spottet, denn sonst lässt er einen ein Leben lang nicht los ...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.09.2021

Rezensent Philipp Theisohn staunt über die Energie in diesem neuen Roman von Silvia Tschui. Was vordergründig als vier Generationen umspannender deutsch-schweizerischer Familienroman daherkommt, entpuppt sich für den Rezensenten schnell als okkulte Geschichte, die nicht auf Effekte setzt, wie Theisohn erkennt, sondern auf Sinn. Von Missbrauch, Heimsuchung, Geheimdiensten, Hells Angels u.a. erzählt Tschui laut Rezensent unter geschickter Verzahnung verschiedener Lebenslinien, drastisch, burlesk, poetisch. Ein Text über die dunkle Macht der Familie oder ein Aufruf zur Entgenealisierung? Theisohn ist sich da nicht so sicher.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.05.2021

Rezensent Paul Jandl begegnet in Silvia Tschuis Roman der namenlosen Angst. Wie sie eine ganze Familiengeschichte durchsetzt, wie man sie niemals loswird, darüber schreibt Tschui laut Jandl in kaum nachzuerzählender, aber aufregender Weise, indem sie ein ganzes historisches Panorama entwirft und ein Gewirr aus Biografien und Unglück. Die Familie als Teufelskreis - nie stand dieses Bild dem Rezensenten klarer vor Augen als beim Lesen dieses Romans. Spannend ist er überdies, versichert Jandl.

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