Soraya Chemaly

Speak out!

Die Kraft weiblicher Wut
Cover: Speak out!
Suhrkamp Verlag, Berlin 2020
ISBN 9783518469460
Taschenbuch, 393 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem amerikanischen Englisch von Kirsten Riesselmann und Gesine Schröder. Gleichbehandlung ist bis heute inexistent: Mädchen sollen artig sein, Jungen durchsetzungsfähig. Frauen werden im Berufsalltag doppelt so oft unterbrochen wie ihre Kollegen. Bei gleichen Symptomen bekommen Männer Schmerzmittel - und Frauen Beruhigungsmittel. Anhand von Fakten und persönlichen Erlebnissen veranschaulicht Chemaly, wie die Erfahrung von Sexismus sich in Psyche und Körper von Frauen einschreibt und zu einer tiefsitzenden Wut wird. In "Speak out!" plädiert Chemaly für eine radikale Neubewertung weiblicher Wut: Richtig eingesetzt, kann sie zu einer mächtigen Waffe gegen persönliche und politische Unterdrückung werden und uns helfen, die Welt zu verändern.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.09.2020

Gender Pay Gap, auf Männer ausgelegte Medizin, das Bild von der Frau als Harmonie-Beauftragter - für Rezensent Jörg Thomann war das meiste in diesem Buch nicht neu, aber in seiner Bündelung hat es ihn zutiefst beeindruckt. Darum stimmt er der Autorin voll und ganz zu, wenn sie dafür plädiert, dass weibliche Wut nicht nur anerkannt werden muss, sondern dass Frauen ihre transformative Kraft zu nutzen beginnen sollten. Dass sie damit viel bewirken können, zeigt ihm schon die Tatsache, dass Greta Thunbergs Wutrede beim UN-Klima-Gipfel vor einem Jahr so stark in der kollektiven Erinnerung geblieben ist.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 24.06.2020

Hellauf begeistert ist Rezensentin Susanne Billig von diesem Buch, in dem Soraya Chemaly all die großen und kleinen Ungerechtigkeiten auflistet, denen Frauen Tag für Tag ausgesetzt sind: Wie oft sie die Spülmaschine ausräumen müssen, wie frustriert sie sind, wenn sie ihre Karriere für die Familie aufgeben und wie ihnen dann auch noch von klein auf abtrainiert wird, wütend zu sein. Als "brillantes Feuerwerk berechtigter schlechter Laune", feiert Billig das Buch, das selbstverständlich auch Mehrfachdiskriminierung schwarzer Frauen behandelt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.06.2020

Rezensentin Susan Vahabzadeh liest Soraya Chemalys Buch über weiblichen Zorn und den gesellschaftlichen Umgang damit mit Interesse. Was die US-Journalistin über Michelle Obama als "zornige schwarze Frau", über Rosa Parks und die Unterdrückung von Frauen schreibt, kann Vahabzadeh unterschreiben. Den im Buch beschriebenen Mechanismus, demzufolge Frauen lieber an der Macht von Männern partizipieren, anstatt selbst nach Macht zu streben, kennt sie auch. Das Buch ist für sie Manifest, Selbsterfahrungsbericht und Studienanalyse. Ein sorgfältigerer Anhang und genauere Quellenverweise hätten dem Band gut getan, glaubt die Rezensentin.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 13.06.2020

Rezensentin Helen Roth hat aus diesem Buch gelernt, dass die Diskriminierung von Frauen nach wie vor unerhört ist, die Empörung darüber aber eingedämmt wird, indem weibliche Wut verunglimpft wird. Dagegen schreibt die Autorin in einer "abwechslungsreichen Mischung aus persönlichen Erfahrungen und aktuellen Studien" an, wobei sie auch zeigt, wie eng der Kampf gegen Rassismus mit dem der Frauen- und LGBTQ-Rechtsbewegung verknüpft ist, so Roth. Die Kritikerin dankt der Autorin für die Anleitung, wie frau ihre Wut in konstruktive Bahnen lenken kann.