Stephan Füssel

Gutenberg und seine Wirkung

Cover: Gutenberg und seine Wirkung
Insel Verlag, Frankfurt - Leipzig 1999
ISBN 9783458169802
Gebunden, 142 Seiten, 32,72 EUR

Klappentext

Den Anlass zu einer wissenschaftlich gesicherten Biografie und einer Wirkungsgeschichte des Mainzer Erfinders bietet sein 600. Geburtstag im Jahr 2000. Neben der Beschreibung seiner Lebensstationen in Straßburg und Mainz und seiner technischen Leistungen, der Entwicklung des Buchdrucks, vom Guß der Typen über den Satz bis zum Druckverfahren selbst, steht die unvergleichliche Erfolgsgeschichte der Ausbreitung der "Schwarzen Kunst" in nur 40 Jahren quer durch Europa. Das Buch ist in den Gutenbergschen Verfahren in der Offizin Haag Drugulin, Leipzig, hergestellt, in Monotype-Bleisatz gesetzt und auf Buchdruckmaschinen gedruckt. Die 62 Abbildungen werden in Vierfarben-Offsetdruck wiedergegeben.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 12.10.1999

In einer Doppelrezension bespricht Bernhard Dotzler neben diesem Band auch die "Grosse Medienchronik" (Fink-Verlag) von Hans H. Hiebel, Heinz Hiebler, Karl Kogler und Herwig Waltisch. Da Dotzler neben der eigentlichen Buchbesprechung auch auf das Leben und Werk des Medienwissenschaftlers McLuhan eingeht, wird als drittes Buch auch Philip Marchands "Marshall McLuhan - Botschafter der Medien (Deutsche Verlags-Anstalt) erwähnt.
1) "Gutenberg und seine Wirkung":
Der Titel "Gutenberg und seine Wirkung" klingt vielversprechend, findet Dotzler und ist dann doch enttäuscht. Füssel beschränke sich vorwiegend auf das Leben Gutenbergs sowie auf das gedruckte Buch, die Buchdruckerkunst und die Folgen für die Allgemeinbildung, den Humanismus, die Reformation etc.. Die neuen Medien würden leider kaum erwähnt. Füssels Fleiss und die äusserliche Gestaltung und Bebilderung des Buches weiß Dotzler allerdings durchaus zu schätzen.
2) "Große Medienchronik":
Dieses "Buch" ist laut Dotzler als ein medienwissenschaftliches Nachschlagewerk zu betrachten. Zwar zeigt er sich nicht begeistert von der unbebilderten Tabellenform und der Beschränkung auf eine Anhäufung von Daten, räumt aber durchaus die Nützlichkeit dieser Chronik ein. Immerhin sei es die "gewichtigste Neuerscheinung zu den von McLuhan abgesteckten Claims", in der die Medienentwicklung von den "allerersten Schriftzeichen bis zum jüngsten Miniaturisierungserfolg des Ein-Elektron-Transistors" dargestellt werde. Allerdings diagnostiziert Dotzler bei diesem Band das Fehlen eigener Analysen, einige historische Nachlässigkeiten und zahlreiche Fehler in den Registern bezüglich der Seitenzahlen.
3) "Marshall McLuhan":
Auf die jüngst auf deutsch erschienene Ausgabe von Philip Marchands McLuhan-Biografie geht Dotzler nicht detailliert ein, erwähnt sie allerdings als "bewährt" und hält sie augenscheinlich für empfehlenswert, um die Bedeutung der beiden anderen besprochenen Bücher besser erfassen zu können. In seiner Rezension beschäftigt sich Dotzler vergleichsweise intensiv mit dem Leben und den Thesen McLuhans, so dass Marchands Biografie als eine indirekte Empfehlung gelten kann.