Susanne Regener

Fotografische Erfassung

Zur Geschichte medialer Konstruktionen des Kriminellen
Cover: Fotografische Erfassung
Wilhelm Fink Verlag, München 1999
ISBN 9783770534326
Kartoniert, 355 Seiten, 39,88 EUR

Klappentext

Mit 140 Abbildungen. Mit dem Medium Fotografie werden seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur die schönen, bedeutenden und respektablen Menschen porträtiert - sondern auch Kriminelle. Die Fotografien, die die Polizei von diesen Menschen bei ihrer Festnahme oder im Gefängnis herstellte, haben eine eigene Geschichte. In dieser Studie wird erstmaligg- mit umfangreichen Quellenmaterialien aus Europa - die Entwicklung der Polizei- und gerichtlichen Fotografie dargestellt. Welche Vorstellungen vom Bösen werden uns hier überliefert? Anhand zahlreicher Bild- und Textquellen werden die zeitgenössischen Deutungsmuster rekonstruiert und die bewußtseins- und kulturprägenden Wirkungen der Bilder dargelegt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.09.2000

Hubert Locher lobt das Buch, das sich mit der Geschichte der fotografischen Erfassung von Kriminellen beschäftigt, zurückhaltend. Gerade die Quellengrundlage der Frühzeit der Verbrecherfotografie sei zu schmal, um daraus "Generalisierungen" abzuleiten, gibt der Rezensent zu bedenken. Trotzdem weise die Autorin "sehr überzeugend" nach, wie sich die Bedeutung der Bilder gewandelt habe, nämlich von einer versuchten "Arretierung" des Verbrechers zu einer Konstruktion eines "Idealbildes des Kriminellen". Deutlich werde auf jeden Fall die "Absurdität" der Bemühungen, einen Verbrechertypus aus dem individuellen Bild abzuleiten, bemerkt der Rezensent abschließend.
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