T.S. Eliot, Giorgos Seferis

Wenn Wasser wäre

Cover: Wenn Wasser wäre
Deutsche Grammophon, Hamburg 2000
ISBN 9783000066344
CD, 25,51 EUR

Klappentext

Gelesen von Bruno Ganz. Mit Musik von György Kurtág, Giya Kancheli, Nikos Xydakis u.a.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 23.11.2000

Rolf Michaelis bespricht zwei Hörbücher, die auf sehr unterschiedliche, aber in beiden Fällen zu empfehlende Weise Dichtung präsentieren:
1) Bruno Ganz: "Wenn Wasser wäre" - T.S. Eliot`s "Das wüste Land"; Giorgos Seferis "Gedichte"
Begeistert begrüßt Rolf Michaelis die Tatsache, dass Bruno Ganz nach 15jähriger Pause wieder ein Hörbuch aufgenommen hat. Ganz lese nicht nur, er spreche und spiele sie auch, die fünf großen Gedichte aus dem Eliot-Epos "Das wüste Land", schwärmt der Rezensent, der die Wandlungsfähigkeit des Schauspielers bewundert, dem es gelinge aus dieser Mischung von Kneipenjargon und alttestamentlichen Ton ungeheure Nuancen herauszuholen: Michaelis schwelgt in "symphonischer Fülle". Als geglückte Zusammenstellung bezeichnet der Rezensent auch den zweiten Teil des Hörbuchs, der dem griechischen Dichter Seferis gewidmet ist, der nämlich wiederum Eliot ins Griechische übertragen haben soll. Eine liebevoll und sorgfältig aufbereitete Edition, schreibt Michaelis, zu der ein 86 Seiten umfassendes Begleitbuch gehört, die einen Text von Bruno Ganz, Fotos und Handschriften enthält.
2) Anne Sexton: "Ich bin wie ein lebender Stein"
Nach Michaelis erstellt dieses Hörbuch "ein akustisches Porträt" der amerikanischen Dichterin, die sich 1974 im Alter von 46 Jahren das Leben genommen hat. Man erfährt bei Michaelis mehr über dieses in Panik geratene Hausfrauenleben, das auf Rat eines Psychologen nach einem psychotischen Schub ans Schreiben gerät. Aber, und darin lag die Tragik der jungen Dichterin, schreibt Michaelis, das Schreiben hatte auf Sexton keine befreiende Wirkung, sondern führte sie nur noch weiter in die Krise. Briefe und Gedichte von Sexton hätten Wolfgang Stockmann als Grundlage für dieses akustische Porträt gedient, dem die Sprecher Corinna Harfouch und Stephan Benson nach Michaelis Lebendigkeit verliehen haben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.10.2000

In einer recht pathetischen Rezension zeigt sich Bettina Ehrhardt äußerst angetan von dieser Aufnahme. Ihr Lob gilt besonders Bruno Ganz, dem es ihrer Ansicht nach hervorragend gelungen ist, seine eigene Begeisterung für die Texte spürbar zu machen und die Gedichte zum Leben zu erwecken. Mehrfach betont sie den Facettenreichtum seiner Ausdrucksweise, die Vielfalt der zum Ausdruck gebrachten Gefühle, seinen Sinn für Rhythmen und Melodien und seine Fähigkeit, durch seine Sprachkunst Zusammenhänge herzustellen. Bruno Ganz zeige sich hier gleichzeitig "rückhaltlos und voller Zurückhaltung den Werken gegenüber". Darüber hinaus gefällt ihr, wie bei dieser Aufnahme Musik und Text miteinander verknüpft sind, sich bisweilen überlagern oder leitmotivisch verbinden. Auch die Übersetzungen der Texte durch Robert Curtius und Christian Enzensberger findet sie äußerst gelungen.
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