Thomas M. Müller, Christine Nöstlinger

Leon Pirat

(Ab 4 Jahre)
Cover: Leon Pirat
Beltz und Gelberg Verlag, Weinheim 2006
ISBN 9783407793522
Gebunden, 32 Seiten, 12,90 EUR

Klappentext

Leons Papa ist Kapitän auf einem Piratenschiff mit drei Piraten: dem Langen, dem Kurzen und dem Dicken. Seit er einen Meter und fünf Zentimeter misst, ist auch Leon mit an Bord. Eigentlich überfallen Piraten Schiffe mit Schätzen, aber dort wo Leons Papa segelt, gibt es nur Fischkutter. Deshalb sucht Leons Papa nach dem Schiff mit Kisten voller Gold, von dem Opa immer erzählt hat. Auch Leon hält jeden Tag Ausschau. Heimlich aber schleicht er sich zum Dicken in die Kombüse, denn am liebsten möchte er Koch werden.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 16.11.2006

Christine Nöstlinger hat eine Art Anti-Pirat zum Vorbild genommen, um aus dem Seeräubermilieu gewohnt fabulierfreudig und "in sanftem Ton", aber "jenseits des Geistes von Freiheit und Abenteuer" zu berichten, so Stefan Hentz. Leon ist der Sohn des Chefpiraten, der sich mehr für die Vorgänge in der Kombüse interessiert, als für die Schatzsuche. Trotzdem kommt es nicht zu großen Konflikten, sondern nur zu kleinen Unfällen, etwa wenn Leon durch eine Welle über Bord geht. Zum Happy End erkennt der Vater-Pirat den Stellenwert einer guten Mahlzeit an, der Sohn die Wichtigkeit des gehobenen Schatzes und zwischendurch hat der Illustrator seine Leser mit "gut gelaunten Illustrationen, verschobenen Perspektiven und Stilbrüchen" unterhalten, so das insgesamt eine sonnige Lektüre dabei herausspringt, findet der Rezensent.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 04.10.2006

Rezensent Martin Scholz zieht seinen Hut vor der "großen" Christine Nöstlinger, deren jüngstes Kinderbuch ihn diesmal besonders mit humorvoller Hintergründigkeit beeindruckt hat. Natürlich wäre Nöstlinger nicht Nöstlinger, hätte sie einfach nur ein "gewöhnliches Piratenbuch" geschrieben. Vielmehr werde hier nämlich eine Familiengeschichte erzählt, werde "unverkrampft" und amüsant von Generationenkonflikt und Männerrollen erzählt, die der Rezensent in den Figuren von Junior-Pirat Leon, der lieber Koch werden will, und seinem nicht wirklich bösen Piratenvater, der natürlich will, dass der Sohn in seine Fußstapfen tritt, überzeugend verhandelt sieht. Auch die Illustrationen von Thomas M. Müller werden vom Rezensenten als "liebevoll" gelobt.
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