Tom Drury

Das Ende des Vandalismus

Roman
Cover: Das Ende des Vandalismus
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2010
ISBN 9783608937039
Gebunden, 400 Seiten, 21,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Gerhard Falkner. Der Gelegenheitsdieb Tiny Darling wird von seiner Frau Louise nach sieben Jahren Ehe vor die Tür gesetzt. Sie beginnt eine Affäre mit dem örtlichen Sheriff Dan Norman, einem einfachen Mann mit starken Prinzipien, dem die Machenschaften Darlings schon lange ein Dorn im Auge sind. Doch nicht nur sein Job, auch die Beziehung mit der undurchschaubaren Louise rauben dem Gesetzeshüter den Schlaf. Als Louise schließlich eine Fehlgeburt erleidet und Tiny Darling Dans Wiederwahl mit seinen kriminellen Intrigen vereiteln will, muss der Sheriff endlich handeln - die Frage ist nur, wie.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.04.2010

Christopher Schmidt freut sich ausgiebig darüber, dass der Debütroman von Tom Drury nach sechzehn Jahren nun "endlich" auch in deutscher, noch dazu ausgezeichneter Übersetzung vorliegt. Der amerikanische Autor holt darin das Leben eines Provinznests im fiktiven Grouse County in Iowa ganz dicht heran, und man kann das Buch laut Rezensent als Lobgesang auf die Provinz bezeichnen. Dabei würden, neben der Liebesgeschichte des Sheriffs, den Forderungen der Feuerwehr nach neuen Äxten und dem Friseur des Ortes, der nur einen Haarschnitt beherrscht, en passant die großen Themen des Lebens verhandelt, also "Liebe und Tod" und "Politik", meint Schmidt, den die Mischung aus ironischer und zärtlicher Darstellung des amerikanischen Landlebens enorm einnimmt. Und keineswegs Heimatidylle wird dem Leser hier vorgesetzt, betont der Rezensent noch, denn es werden auch, der Niedergang der landwirtschaftlichen Familienbetriebe und die Landflucht thematisiert. Auf jeden Fall ein "großartiger Roman", ein "Heimatroman der Entschleunigung", der dem Rezensenten das Leben auf dem platten Land höchst anschaulich und dabei auch noch sehr unterhaltsam vor Augen führt.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.03.2010

Tobias Döring zeigt sich hellauf begeistert von Tom Drurys neuem, sich ihm als Vorgeschichte des Romans "Traumjäger" präsentierenden Buch aus den Untiefen der amerikanischen Provinz. So eigenwillig in Tempo und Fokus der Roman dem Rezensenten erscheint, so ungewöhnlich ist die Erfahrung, die Döring macht, als er sich auf die vom Autor geforderte Entschleunigung und Neufokussierung des Blicks auf das Nebensächliche einlässt. Für Döring liegt's an Drurys skurrilem Witz, an der Subtilität und Lakonie der Schilderungen, dass der Text ihn unbeschadet mitnimmt zu Radwechseln, Scheunenbränden und schlaflosen Sheriffs. Derart eindringlich erzählt Drury, dass Döring noch die unbedeutendste Figur des umfangreichen Personenregisters im Gedächtnis bleibt. Und wenn der Autor seine vielen Lebens- und Erzählfäden oft ins Nichts laufen lässt, kann Döring damit leben. Gelegenheit, die eigene Erwartungshaltung zu überprüfen, findet er.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de