Ulla Hahn

Tage in Vitopia

Roman
Cover: Tage in Vitopia
Penguin Verlag, München 2022
ISBN 9783328602682
Gebunden, 256 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

In den Bäumen vor der Villa an der Alster lebt eine Eichhörnchenfamilie. Wie die Menschen die Eichhörnchen beobachten die Eichhörnchen die Menschen. Und denken über sie nach. Nicht nur über das Wissenschaftlerpaar, das in der Villa lebt, ihre Leidenschaft für Musik, Literatur und Kunst, sondern über die Menschheit als Ganzes. "Seit ich sie kannte, scheiterte ich an der Frage, wieso diese Menschen, die doch so viel wussten und so viel Schönes und Kluges hervorbrachten - wieso setzten sie nicht alles daran, diesen Entwürfen zu folgen?" Dann zeigt sich im Hambacher Forst, was möglich ist, wenn Mensch und Tier zusammen stehen. Für ihr gemeinsames Interesse: den Schutz unseres Planeten. Im Hambacher Forst haben sie gemeinsam den Wald gerettet. Jetzt wollen sie gemeinsam die Welt retten. In Vitopia beginnt ein Kongress, für den Raum und Zeit und die Grenzen zwischen Mensch, Tier und künstlicher Intelligenz keine Rolle spielen. Denn die Eichhörnchen wissen: "Ihr braucht uns. Und wir brauchen euch. Wir sitzen alle, Humans, Animals, die Floralisten und meine Spezies in ein und demselben Boot namens Erde. Das darf nicht untergehen."

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.2022

Ulla Hahns neuer Roman reiht sich für Jan Wiele in eine ganze Serie von jüngst erschienenen "Klimafiktionen" ein. Rezensent Jan Wiele freut sich über die fantasievollen Elemente, die Hahns "Tage in Vitopia" von anderen Romanen dieser Art unterscheide: Die Geschichte eines Kongresses zur Klimarettung wird von einem umfassend gebildeten Eichhörnchen erzählt, das fortwährend Kontexte von der Literatur der Romantik bis hin zu aktuellen Ethik-Debatten einwebt. Der clevere Erzähler ist Wiele dabei aber bisweilen etwas zu altklug, manches Fabulieren der Autorin etwas zu weit hergeholt. Dennoch sei der poetische Appell zur Rettung der Umwelt einen näheren Blick wert, so das Resümee.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 28.09.2022

Dieser utopische Roman ist literarisch eher einfach, aber das ist in der Gattung utopischer Romane durchaus üblich, versichert Rezensent Björn Hayer. Schließlich soll jeder das gepriesene Modell verstehen. Vielleicht liegt's auch am Erzähler: Eichhörnchen Wendelin schildert einen Kongress von Tieren, Menschen, historischen und mythischen Personen, die die Welt retten wollen: mit Klimaschutz und Respekt für Mensch und Tier jeglicher Art, lesen wir. Schlachten ist out, Frieden ist in. Gesichert werden soll dieses Programm mit einem extra verabreichten Friedensgen. Klingt kitschig? Ach was. Hayer freut sich über den Optimismus und Aufbruchsgeist dieses Romans. Eine "Feier der Freude", schwärmt der Kritiker.