Ulrich Schlie (Hg.)

Horst Osterheld und seine Zeit

Cover: Horst Osterheld und seine Zeit
Böhlau Verlag, Wien 2006
ISBN 9783205774754
Gebunden, 219 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Als außenpolitischer Berater der Bundeskanzler Adenauer, Erhard und Kiesinger hat Horst Osterheld zwischen 1960 und 1969 maßgeblich den Kurs der deutschen Außenpolitik geprägt. Dem ersten Kanzler blieb er auch nach dessen Abgang aus dem Kanzleramt als enger Vertrauter verbunden. Horst Osterheld hat in mehreren Büchern Zeugnis von seinem Dienst an der deutschen Außenpolitik abgelegt. Er war Patriot im besten Sinne des Wortes. Adenauers Entscheidung für die feste Verankerung der Bundesrepublik im Westen war auch Osterhelds politisches Credo. Der Diplomat, der nach Kriegsdienst und Jurastudium 1951 in den Auswärtigen Dienst eingetreten war, verstand seinen Einsatz zeitlebens als Dienst an Deutschland. Das politische und diplomatische Wirken Horst Osterhelds, die Entscheidungsfragen und Zwänge der deutschen Außenpolitik in der unmittelbaren Nachkriegszeit, die Last der Nation nach der politischen und moralischen Katastrophe des Zweiten Weltkriegs, kurz die politische und geistige Situation der Zeit ins Gedächtnis zu rufen, dies ist das Ziel des Gedenkbandes über Horst Osterheld. Das Buch will mehr sein als eine Gedenkschrift im klassischen Sinne: es versteht sich als Beitrag zur Geschichte der Bundesrepublik und zur deutschen Außenpolitik zugleich.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.06.2006

Zurückhaltend äußert sich Rainer Blasius über diese Gedenkschrift für Horst Osterheld (1919-1998), den außenpolitischen Kanzlerberater der Jahre 1960 bis 1969. Er bescheinigt dem Diplomaten leidenschaftlichen Einsatz für das Land und würdigt seine instruktiven Bücher über die Mechanismen der Außenpolitik Adenauers und Erhards. Nicht verschweigen will er, dass Osterheld in mehreren Beiträgen des vorliegenden Bandes bestenfalls eine marginale Rolle spielt. Erfreut zeigt er sich dagegen von den Beiträgen von Walter Boss über gemeinsame "Anfänge im Auswärtigen Dienst" und von Werner Kaufmann-Bühler über die Zeit, in der Osterheld Botschafter in Santiago war. Außerdem hebt er drei Texte von Osterfeld selbst hervor, die er als "Fußnoten zur Bundesrepublik-Geschichte" versteht. Insgesamt schätzt er die Bedeutung der vorliegenden Gedenkschrift freilich nicht allzu hoch ein. Vielmehr wünscht er sich eine komplette Edition von Osterhelds Tagebüchern, mit der dessen "Andenken und der Zeitgeschichtsforschung" seines Erachtens wesentlich mehr gedient wäre.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de