Klappentext
Was, wenn Sina nicht schwanger werden kann? Wenn Mona nie Kinder bekommen hätte? Wäre die Welt dadurch ein besserer Ort? Ja, findet Klimaaktivistin Eva Lohaus: Nur ein Geburtenstopp kann unseren Planeten noch retten. Während sie mit den Konsequenzen ihrer radikalen Vision kämpft, hadern die Schwestern Sina und Mona mit ihren eigenen Lebensentwürfen. Aus der Ferne beneiden, aus der Nähe bemitleiden sie sich, gemeinsam versuchen sie, Verantwortung und Erwartungsdruck zu widerstehen. Doch erst die Begegnung mit Monas neuer Nachbarin verändert unseren Blick aufs Muttersein wirklich. Was spricht heute gegen, was für eigene Kinder?
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 10.05.2023
Rezensentin Judith von Sternburg ist überrascht, dass man so "frisch und offen" über das Thema Mutterschaft schreiben kann, wie Verena Keßler es in ihrem neuen Roman tut. Während ihres Resümees fällt der Rezensentin auf, dass manche Szenen zusammengefasst ein wenig rührselig klingen, es im Buch aber gar nicht sind, wie sie versichert. Es geht um vier Frauen und ihre unterschiedlichen Einstellungen zu Kindeswunsch und Schwangerschaft, da gibt es die Lehrerin Eva Lohaus, die angesichts der Klimakatastrophe vom Kinderkriegen abrät, und die Journalistin Sina, die seit Jahren erfolglos versucht schwanger zu werden, so die Kritikerin. Sternburg schätzt, wie lebendig und inspirierend Keßler von diesen Themen erzählt, ohne in die Falle der "Betroffenheitsliteratur" zu tappen.
Rezensionsnotiz zu Die Welt, 01.04.2023
Angenehm überrascht ist Rezensentin Marianna Lieder von Eva Keßlers neuem Roman, der sich moralischen Fragen rund um das Thema des Kinderkriegens widmet. Er wird aus der Perspektive von vier verschiedenen Frauen erzählt, die alle unterschiedliche Einstellungen zu diesem Thema haben: Die Protagonisten Eva Lohaus ist zum Beispiel strikt dagegen, Kinder in die Welt zu setzen, wohingegen die Journalistin Sina unbedingt schwanger werden will, berichtet die Kritikerin. Die Autorin greift eine sehr aktuelle Debatte auf, so Lieder. Im Unterschied zu manchen Positionen, wie die der Antinatalistin Verena Brunschweiger, von denen Keßler sich hier inspirieren ließ, verzichtet der Roman auf den moralischen Zeigefinger, stellt die Rezensentin erleichtert fest, und schildert seine Figuren mit Empathie sowie literarischer und psychologischer Raffinesse.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.03.2023
Um den Sinn des Kinderkriegens dreht sich Verena Keßlers Roman "Eva", den Rezensentin Marlene Knobloch interessiert liest. In vier ineinander verschlungenen Porträts beschreibt die Autorin unterschiedliche Frauen, die alle mit der Frage ringen, wie vernünftig es ist, Kinder in eine Welt im Angesicht der Klimakatastrophe zu setzen. Damit trifft die Autorin einen empfindlichen Nerv im aktuellen Diskurs. Strategisches Kalkül möchte ihr die Rezensentin aber nicht vorwerfen, denn der Roman schlägt sich nicht auf eine Seite. Er ist im Gegenteil "wunderschön unkonstruktiv", so Knobloch und verweigert einfache antworten. Die Kritikerin lobt außerdem die schlaue Handlungskonstruktion und den dynamischen Erzählfluss. Den "philosophischen Überbau", der letztendlich die Frage nach dem Sinn des Lebens mit sich bringt, sieht die Rezensentin ab und an durchschimmern, und ist beeindruckt davon, wie die Autorin die größten Fragen in leisen Tönen stellt.
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buecher.de
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