Veronika Beci

Emile Zola

Eine Biografie
Cover: Emile Zola
Artemis und Winkler Verlag, Düsseldorf 2002
ISBN 9783538071377
Gebunden, 320 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Mit Schwarz-weiß-Abbildungen. Vor 100 Jahren, am 29. September 1902, starb in seinem Landhaus bei Paris der Schriftsteller Emile Zola. Der Autor von "Nana" und "Germinal" schrieb und lebte Weltliteratur, unvergessen bleibt sein dramatischer Auftritt als wortgewaltiger Kämpfer für den unschuldig verurteilten Juden Dreyfus ("J? accuse", 1898). Gestützt auf umfangreiche Forschungen zeichnet Veronika Beci ein farbiges Bild des exzeptionellen Lebensweges von Emile Zola, von seiner Jugend in der Provence über die Pariser "Galeerenjahre", in denen er Freundschaft mit den Impressionisten schloss, bis hin zu den Turbulenzen seines Ehelebens: Zola, der Mann zwischen zwei Frauen: Alexandrine, der legitimen "Madame Zola", und Jeanne, der heimlichen Geliebten.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.09.2002

In dieser Rezension Jürgen Ritters geht es viel um Zola und um neue Erkenntnisse zu dessen Tod, aber wenig um das Buch von Veronika Beci, das eigentlich besprochen werden soll. Dieses wird in einem einzigen Satz nur abgehandelt, womit dessen Bedeutung jedoch klar wird. Ritter erinnert an den Hass der konservativen Bevölkerung, die sich Zola Zeit seines Lebens zugezogen hat, zunächst aufgrund der Themen aus den "Kloaken der Gesellschaft", die er für seine zahlreichen Werke wählte, schließlich und am deutlichsten aber für "J?accuse" und seine Parteinahme für den zu Unrecht verurteilten jüdischen Hauptmann Dreyfus. An dies alles werde auch in Jean Bedels "Zola assassiné" erinnert, in dem der Autor Indizien dafür vorlegt, dass Zola nicht, wie zunächst angenommen, aufgrund eines verstopften Kamins zufällig erstickt sei, sondern dass dieser absichtlich verstopft wurde, um den unbequemen Autor ein für allemal loszuwerden, einer These, der die Behörden allerdings nicht weiter nachgingen. Die These eines Mordes werde mittlerweile auch von Henri Mitterand, dem derzeit bedeutendsten Zola-Forscher, übernommen, wie es auch dem letzten Teil von dessen gigantischen Zola-Biographie deutlich werde. Was nun Frau Beci angeht, bemerkt Ritter abschließend nur, dass es ein kaum innovatives oder wissenschaftlich fundiertes Buch sei, das aber immerhin "engagiert erzähle".

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 26.09.2002

Nicht sehr viel weiß Rolf-Bernhard Essig in einer Sammelrezension zu dieser Biografie zu sagen. Vielmehr entwirft er drei Kolumnen lang zunächst selbst mit kräftigem Pinselstrich das Leben dieses überragend wichtigen Schriftstellers und "Vater der Intellektuellen", um dann noch kurz und etwas herablassend zu loben. Veronika Beci, so Essig, tendiere in ihrer "bemerkenswert gediegenen und gut gebauten Biografie Zolas", trotz kluger Interpretationen von Werk und Welt Zolas doch auch zur üblichen "Apologie". Immerhin langt es noch zu einem Satz wie, dass Beci "das soziale und politische Umfeld so plastisch wie das künstlerische" gezeichnet hat. Aber vielleicht reicht uns das, um neugierig zu werden auf eine Biografie des epochalen Schriftstellers, dessen 100. Todestag am 29. September zu begehen ist.