Viktor von Weizsäcker

Warum wird man krank?

Ein Lesebuch
Cover: Warum wird man krank?
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008
ISBN 9783518459362
Kartoniert, 341 Seiten, 10,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Wilhelm Rimpau. Mit einer Einführung von Klaus Dörner und W. Rimpau. "Am Anfang steht die Kinderfrage des Warum. Warum wird man krank?" Dass der Mensch seine Krankheiten nicht einfach bekommt, sondern dass sie immer wieder in seine Lebensgeschichte eingewoben sind, dass also jede Krankheit auch seelische Dimensionen hat, diese Überlegungen ziehen sich durch das Werk Viktor von Weizsäckers. Nicht von ungefähr nannte er seinen ärztlichen Werdegang eine "Flucht vor der Schulmedizin".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.09.2008

Rezensent Peter Henningsen begrüßt dieses Lesebuch mit Texten Viktor von Weizsäckers (1886-1957), den er als "Gründervater der Psychosomatischen Medizin in Deutschland" würdigt. Er lobt die gelungene Auswahl der Texte - autobiografische Anmerkungen sind ebenso vertreten wie medizinische Fallgeschichten und theoretischen Überlegungen zur medizinischen Anthropologie - sowie die verständlichen Einführungen dazu. Für Henningsen ist das Werk Viktor von Weizsäckers keineswegs nur von historischem Interesse. Im Gegenteil: die Lektüre der Texte führt seines Erachtens beeindruckend die Aktualität der Psychosomatik vor Augen. Neben den Vorstellungen des Autors über ein tieferes Verständnis des Menschseins aus dem Kranksein hebt Hennigsen die Einführung des Subjekts in die Medizin hervor.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.08.2008

Sehr eingenommen ist Gesine Hindemith von diesem Lesebuch, das eine gute Auswahl der wichtigsten Texte des Neurologen Viktor von Weizsäcker bietet. Neben autobiografischen bietet der Band theoretische Schriften, die medizinische, psychoanalytische, philosophische und theologische Überlegungen und Aspekte integrieren. Weizsäckers Plädoyer für einen anthropologischen Weg in der Medizin, der den Mensch nicht auf ein Objekt reduziert, scheint ihr überaus überzeugend. Sie hebt hervor, dass der Autor das Subjekt in das Arzt-Patienten-Verhältnis wieder einführen und der Therapie die Form einer "biografischen Pathogenese" geben wollte. Erhellend findet sie die medizinisch-philosophischen Überlegungen über den Sinn von Krankheit, die Reflexionen über den Begriff des Verstehens und die Idee des "therapeutischen Gestaltkreises". Hindemith ist sich sicher: Weizsäckers "scharfsinnige Analysen würden das Gesundheitswesen revolutionieren, wenn sie dürften".
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