Vladimir Holan

Vladimir Holan: Gesammelte Werke, Band 1

Lyrik I: 1932-1937. Das Wehen. Der Bogen. Stein. kommst du. Deutsch/tschechisch
Cover: Vladimir Holan: Gesammelte Werke, Band 1
Mutabene Verlag, Köln 2005
ISBN 9783934041059
Gebunden, 368 Seiten, 30,00 EUR

Klappentext

Deutsch-Tschechisch. Herausgegeben von Urs Heftrich und Michael Spirit. Aus dem Tschechischen und mit einem Nachwort von Urs Heftrich.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.06.2006

Voller Freude annonciert Hans-Peter Riese die zweite Lieferung der Werkausgabe des Prager Dichters Vladimir Holan, von der er sich in Zukunft noch einige Schätze erhofft. Die nun vorgestellten drei ersten Lyrikbände Holans zeigen für Riese den Dichter auf der Suche nach dem eigenen Stil und bei der Festsetzung seiner ureigenen Themen. Dass Holans Dichtung als "dunkel" gilt, führt Riese zurück auf die konsequente Durchsetzung dichterischer Ansprüche gegenüber sprachlichen Konventionen sowie das thematische Kreisen um Tod und Einsamkeit. Als Paten für diese Lyrik nennt Riese französische Lyriker und Rilke. Wohl um die Leser nicht zu verschrecken, erwähnt Riese schließlich die lebensoffene Seite Holans und dessen Humor, der allerdings wiederum eher schwarz ist.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.04.2006

Wer immer noch glaubt, radikale moderne Dichtung habe es nur in den westeuropäischen Kulturhauptstädten gegeben, der sollte sich das lyrische Werk des Tschechen Vladimir Holan zu Gemüte führen, erklärt der mit "U. Sm" zeichnende Rezensent. In der Tat, so der Rezensent, zeichnet sich Holans Schaffen durch ein "unbedingtes Streben nach poetischer Strenge", durch "Kompromisslosigkeit gegenüber dem Zeitgeist" und durch "genau dosierte Sprachgewalt" aus. Radikal modern sei dabei vor allem die an Mallarme erprobte poetologische Verschiebung vom einzelnen, bedeutungstragenden Wort zum Relationalen hin, zum Verhältnis der Worte untereinander, was sich in einer gewagten, mitunter bis zum Hermetischen gesteigerten Kombinatorik niederschlage. Beeindruckend findet der Rezensent schließlich, in welch "makelloses Deutsch" Urs Heftrich Holans frühes Werk gebracht hat, und bescheinigt ihm, eine "wichtige Vermittlungsarbeit" geleistet zu haben.