Vladimir Zarev

Feuerköpfe

Roman
Cover: Feuerköpfe
Deuticke Verlag, Wien 2011
ISBN 9783552061712
Gebunden, 704 Seiten, 25,90 EUR

Klappentext

Aus dem Bulgarischen von Thomas Frahm. Frühjahr 1946: Bulgarien ist Volksrepublik geworden. Wer mit den Deutschen paktiert und sich nicht rechtzeitig vor dem Einmarsch der Russen in Sicherheit gebracht hat, wird gefoltert. Agitatoren ziehen über die Dörfer und verteilen Broschüren über das neue Leben. Einer davon ist Krum Marijkin. Schwer zu sagen, was zäher ist: seine Muskeln oder sein Wille, die Menschen zum wahren Glauben, dem an den Sozialismus, zu bekehren. Auch sein Cousin, der ehemalige Untergrundkämpfer Weltschev, bekommt eine Karrierechance - doch er ist letztlich nicht skrupellos genug, um sie zu nützen. Im zweiten Band seiner großen Trilogie erzählt Zarev, Schriftsteller aus Bulgarien, von einem System, in dem die Ideologie alles beherrscht, und von der Unmöglichkeit, damit in Würde zu leben.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.05.2012

Den Geschichtsoptimismus des Autors kann Rezensentin Judith Leister gut wegstecken. Dafür hat Vladimir Zarev mit diesem Roman einfach ein zu lebenspralles Familienepos vorgelegt. Leister hält Zalev seiner lebendigen Milieudarstellung wegen für eine Art sozialistischen Balzac, farbig, vital, spannend wie dieser. Der nun laut Leister in stilsicherer Übersetzung vorliegende zweite Teil der Trilogie um die Familie Weltschev im Bulgarien zwischen 1946 und 1976 schildert die Erlebnisse der Familie im Übergang zum Sozialismus. Bei Zalev geht das nicht ohne Mord und Totschlag, Betrug und haufenweise Seitensprünge ab, Leister gefällts. Ebenso die phasenweise burleske Überzeichnung der Bilderbuch-Sozialisten, die Vielfalt der Perspektiven, die differenzierte Psychologie und eine überaus sinnliche Darstellung. Sozialismus kann so bunt sein!
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