Volker Harry Altwasser
Letztes Schweigen
Ein Abwrackroman
Matthes und Seitz, Berlin 2010
ISBN 9783882216813
Gebunden, 256 Seiten, 19,90 EUR
ISBN 9783882216813
Gebunden, 256 Seiten, 19,90 EUR
Klappentext
Die Geschichte eines gedemütigten, vernachlässigten, ungeliebten Jungen, der Kraft seiner eigenartigen Phantasie einen Weg aus der Trostlosigkeit findet und doch der ewige Außenseiter bleiben wird. Mangelnde Liebe, ständig wechselnde Stiefväter, die irgendwann immer als schwere Alkoholiker, als "Säufersäue", enden. Allem zu Trotz entrinnt der Junge der Sprachlosigkeit und erfindet sich neu.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.07.2011
Fast gegen ihren Willen und ihre kritische Urteilskraft, so scheint es, lässt sich Rezensentin Wiebke Porombka von diesem todtraurigen Roman einer DDR-Kindheit gefangen nehmen. Volker Harry Altwasser erzählt darin aus der Perspektive des 11-jährigen Volker mit deutlich autobiografischen Anleihen vom Aufwachsen mit einer lieblosen Mutter, die zudem noch einem Heiratsschwindler in die Hände fällt, erfahren wir. Überorchestriert, was Symbole und Metaphern angeht, und einem in seiner Ungebrochenheit ansatzweise peinlichen expressionistischen Vokabular beeindruckt der Roman die Rezensentin vor allem durch seine völlige "Ungeschütztheit". Sie interpretiert das Buch als den entfesselten Versuch, die eigene Biografie zu entsorgen und als solcher hat es sie durchaus fasziniert.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.09.2010
Rezensent Christoph Bartmann kommt nach der Lektüre von Volker Harry Altwassers Buch - vom Autor selbst als "Abwrackroman" bezeichnet - zu einem zwiegespaltenen Fazit. Zwar kann er die Kritik nachvollziehen, die dem Autor bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt entgegenschlug, nämlich dass er "zu dick auftrage". Doch weil Altwassers "Expressivität, sein Pathos" noch nicht zur Masche geworden sei, weil an seinem Schreiben noch vieles unfertig sei und es in seiner Sprache noch rumore, schätzt der Rezensenten diese Erzählung immerhin als "proletarisch-metaphysischen Menschwerdungsroman", der dem Leser lange im Gedächtnis bleibe. Bartmann gefällt die "Kühnheit", mit der der Autor an sein Werk gegangen ist.
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