Walter Moers

Die Insel der Tausend Leuchttürme

Roman
Cover: Die Insel der Tausend Leuchttürme
Penguin Verlag, München 2023
ISBN 9783328600060
Gebunden, 656 Seiten, 42,00 EUR

Klappentext

Mit über 100 Zeichnungen von Walter Moers. Hildegunst von Mythenmetz hätte gewarnt sein müssen. Schon auf der Überfahrt zur Insel Eydernorn, wo er seine Bücherstauballergie kurieren will, entgeht er nur knapp dem Tod. Doch im Hotel erwartet ihn ein musikalisches Hummdudel, seine Prominenz verhilft ihm zum Rang eines Patienten erster Klasse, und hilfreiche Küstengnome bieten ihm ihre Dienste an. Neugierig erforscht er die bizarre Fauna und Flora der Insel und widmet sich den hundertelf Leuchttürmen, die in der Nacht funkeln wie tausend. Alles könnte so erholsam sein, wären da nur nicht die immer bedrohlicher werdenden Begegnungen mit der Natur Eydernorns: hungrigen Belphegatoren und aufdringlichen Strandlöpern, monströsen Frostfratten, schaurigen Wolkenspinnen und dem gefährlichsten Dämon aus der Tiefe des zamonischen Ozeans, dem sagenumwobenen Quaquappa.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 12.09.2023

Rezensentin Undine Fuchs hat sich auch mit dem neuen Band um Walter Moers' zamonischen Helden Hildegunst von Mythenmetz gut amüsiert. Eigentlich will sich der einfach nur erholen, um seine "Buchstauballergie" auszukurieren und zwar auf der Insel Eyderndorn - Moers' Version zu Thomas Manns Zauberberg, wie wir lesen. Wie immer ist das Buch gespickt mit zahlreichen literarischen Anspielungen und reiht sich zudem in die Tradition des "Briefromans" ein, denn die Erzählung besteht aus 19 Briefen, die Mythenmetz an seinen Freund Hachmed Ben Kibitzer schreibt. In denen berichtet er, wie er sich an die Enträtselung der insularen Mysterien macht - allen voran dem der "sagenumwobenen Leuchttürme" - am Ende ist er mit nicht weniger betraut, als der Rettung des ganzen Kontinents, verrät die Rezensentin. Durch die Briefform gerät die Erzählung teilweise ein wenig ins Stocken, meint Fuchs, das ist aber ein "Einwand auf hohem Niveau", denn ansonsten ist diese skurrile und intelligente Story unterhaltsam wie immer und dazu liebevoll illustriert.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.09.2023

Rezensent Tilman Spreckelsen arbeitet sich mit Interesse, wenn auch nicht unbedingt Enthusiasmus durch durch Walter Moers' neuen Zamonien-Roman. Im Zentrum steht Hildegunst von Mythenmetz, ein Dichter, der die Insel Eydernorn besucht und unter anderem eine Reihe von Leuchttürmen besichtigt. Wie bereits der letzte Zamonien-Band "Weihnachten auf der Lindwurmfeste" wählt auch der neue die Form des Briefromans, weiß der Rezensent, wobei nur die Briefe von Mythenmetz' im Roman landen, die Antworten bleiben wetterbedingt aus. Dass die Briefe vom Dichter in schneller Folge geschrieben werden, helfe dabei, an dessen Wissenszuwachs zu partizipieren. Es geht dem Briefeschreiber darum, so der Rezensent, die mysteriöse Inselwelt zu entschlüsseln, wobei Moers wieder einmal ein dichtes, dem Ornament zugetanes Verweissystem etabliere. Eine Mischung aus Abenteuer- beziehungsweise Horrorliteratur und Robinsonade ist das Ergebnis, meint Spreckelsen. Für Fans ist das empfehlenswert, so das Fazit, für Einsteiger gut lesbar, aber schon auch ein bisschen anstrengend.
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