Werner Dahlheim

Die Welt zur Zeit Jesu

Cover: Die Welt zur Zeit Jesu
C.H. Beck Verlag, München 2013
ISBN 9783406651762
Gebunden, 428 Seiten, 26,95 EUR

Klappentext

Als Pontius Pilatus seine Hände in Unschuld wusch und römische Kriegsknechte Jesus von Nazareth durch die Straßen Jerusalems nach Golgatha prügelten, ahnte niemand, dass der Tod dieses jüdischen Wanderpredigers einen historischen Wendepunkt markieren sollte. Als wenige Jahrzehnte später die Pracht des Zweiten Tempels in einem Strafgericht der Römer in Flammen aufging, waren die Christen bereits zu ihren ersten Missionsreisen in die Welt aufgebrochen. Doch wie sah diese Welt aus, über die sich der neue Glaube verbreitete? Rom war die alles beherrschende Macht, die lokale Konflikte - ob religiöser oder politischer Natur - mal schürte, mal unter den Stiefeln der Legionäre austrat. Das Wort der Statthalter, die Gier der Steuereinnehmer und die glanzvolle Hofhaltung römischer Potentaten bestimmten das Leben rund um das Mittelmeer. Ob griechisches Denken oder ägyptische Mysterien, ob orientalische Spezereien oder gallische Sklaven - alles saugte Rom auf und steigerte damit seinen Glanz. Werner Dahlheim, einer der großen Erzähler unter den deutschen Altertumswissenschaftlern, entwirft in seinem Buch ein umfassendes Panorama der Welt zur Zeit Jesu.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 19.12.2013

Der Althistoriker Werner Dahlheim erzählt in "Die Welt zur Zeit Jesu" die Geschichte eines anti-imperialen Judentums, aus dem schließlich das Christentum hervorging, sich universalisierte, sich zunehmend von seinen jüdischen Ursprüngen entfernte und seinerseits eine subversive Wirkung entfaltete, berichtet Rezensent Otto Kallscheuer. Insgesamt schildert der Autor etwa "dreihundert Jahre Blüte und Unterwanderung" in denen das reale Römische Reich und das verkündete himmlische Gottesreich als Ideale kollektiver Identität im Wettstreit lagen, erklärt der Rezensent, der allerdings nicht verrät, ob ihm Dahlheims Buch nun eigentlich gefallen hat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.11.2013

So macht alles Sinn, freut sich Alexander Grau über die Monografie von Werner Dahlheim. Dass Jesus und seine Jünger, liefen sie uns heute über den Weg, uns nach dem Sektenbeauftragten riefen ließen, diese Desillusionierung, die der Rezensent erwähnt, macht klar, welchen Gewinn die Lektüre ermöglicht. Nicht weniger, als Aufklärung über die Entstehung der Bilder, die wir heute noch von der Geschichte Jesu Christi haben, bietet der Autor laut Rezensent. Dahlheim entwirft zu diesem Zweck ein Panorama des ersten nachchristlichen Jahrhunderts und verbindet Realgeschichte und Verklärung, wie Grau schreibt. Dass die Quellenlage bekanntermaßen bescheiden ist, macht das Gelingen des Vorhabens für Grau fast zu einem Wunder. Filmisch fast, so Grau, schneidet der Autor Lokales und Großräumiges gegeneinander, hier die Kultur und Politik des Römisches Reiches, dort die Sorgen der Jünger und Apostel. Und dem Rezensenten wird klar: Die christliche Kultur ist kein Verdienst des Christentums.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.10.2013

Keine Seite Verdruss oder Langeweile - und das bei einem Buch über die Jesuszeit! Im Ernst, Stefan Rebenich ist begeistert. Vom Wissen des Althistorikers Werner Dahlheim über die Geschichte des Römischen Reiches und die Ausbreitung des Christentums. Darüber schreibt der Autor laut Rezensent mit Glanz und Spannung, steckt die Themen weit und ist in der Lage, die Fäden dennoch in der Hand zu halten. Wie kam es zu dem gigantischen Erfolg des Christentums? Dahlheim weiß es, verspricht Rebenich. Und auch wenn er dem Autor nicht in allem folgen mag, das Buch ist für ihn intellektueller und literarischer Genuss pur.

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