Werner Herzog
Die Eroberung des Nutzlosen

Carl Hanser Verlag, München 2004
ISBN 9783446204577
Gebunden, 335 Seiten, 21,50 EUR
ISBN 9783446204577
Gebunden, 335 Seiten, 21,50 EUR
Klappentext
Juni 1979: Werner Herzog bricht auf, um im südamerikanischen Dschungel "Fitzcarraldo" zu drehen, die Geschichte eines Mannes, eines Traumes und seiner abenteuerlichen Verwirklichung. Auch die Dreharbeiten geraten zu einem Abenteuer: Werner Herzogs Tagebuch ist das Protokoll einer existenziellen Erfahrung und des fortwährenden Konflikts mit seinem Hauptdarsteller Klaus Kinski, der sich immer tiefer in seine Rolle des Fitzcarraldo hineinsteigert.
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.02.2005
Herzogs Reise ins "Herz der Finsternis", sein persönlicher Trip "ins Unbewusste" - so charakterisiert Thomas David dieses Buch und stellt damit klar, dass es sich keineswegs um eine bloße Dokumentation der Dreharbeiten zu "Fitzcarraldo" handelt, auch nicht um gewöhnliche Tagebuchaufzeichnungen. Sondern um "innere Landschaften, aus dem Delirium des Dschungels geboren" (Herzog), die als "literarisches Meisterwerk" dem Film "ebenbürtig zur Seite" stehen, so der Rezensent. Trotzdem fragt er sich bei der Lektüre, wie in drei Gottes Namen der Film überhaupt fertiggestellt werden konnte. Trotz Leiche, trotz Urwald und Vogelspinnen, und vor allem: trotz Kinski. Eine der Antworten ist: wegen Kinski, der zugleich "letzter Verbündeter" und schlimmster Feind des Regisseurs war. "Kinskis Porträt", schreibt David, "gehört zu den unvergesslichsten Bildern" dieses Buches, das er zu Herzogs großen Werken zählt.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.11.2004
Mit dem Alltag will der Extremfilmer Werner Herzog nichts zu tun haben.
Er sucht die Herausforderung in der Ferne, im Unzugänglichen oder, wenn
es sein muss, in den "Halbirren", mit denen er es zu tun bekommt. Will
sagen: Klaus Kinski. Der allerdings spielt, wie Merthen Wortmann fast
etwas verwundert feststellt, gar keine zentrale Rolle in Herzogs
Tagebuchaufzeichnungen, die während der Dreharbeiten zum Film
"Fitzcarraldo" entstanden. Wind, Wetter, amazonische Naturgewalten
treten prominenter auf, auch Jason Robards und Mario Adorf, die
Weicheier, die sich alsbald vom Set verabschiedeten. Herzog freilich
jagte weiter seiner "großen Metapher" hinterher, vom Schiff, das über
den Berg muss - und hatte zuletzt erstaunlicherweise Erfolg. Der
Rezensent ist, wie es scheint, abwechselnd beeindruckt und genervt von
Herzogs Schilderungen seines "Urkampfs des Menschen". Ein "glücklicher
Sisyphos", resümiert Wortmann, wenn es unter den Regisseuren einen gibt.
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