Wilhelm von Wolzogen

Der größte Cursus, der je in der Politik geboten worden ist

Pariser Tagebücher und Briefe 1790-1793
Cover: Der größte Cursus, der je in der Politik geboten worden ist
W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2007
ISBN 9783170195028
Gebunden, 207 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Bearbeitet von Christoph Freiherr von Wolzogen. Wilhelm von Wolzogen (1762-1809) ist in der Schiller-Literatur als Freund und Schwager des Dichters bekannt geworden. Sein, wie Goethe ihm bescheinigte, "glänzendes und immer beschäftigtes Leben" führte ihn, nach einer Ausbildung in Kameralwissenschaft an der Hohen Karlsschule und seiner Tätigkeit für die Bauaufsicht in Schloss Hohenheim sowie seiner Ernennung zum Württembergischen Legationsrat, schließlich als Geheimen Rat an die Seite Goethes im Weimarer Geheimen Consilium. Von 1788 bis 1791 und ein zweites Mal 1793 hielt er sich im Auftrag von Herzog Carl Eugen in Paris auf und wurde Augenzeuge der Französischen Revolution. Seine Tagebücher sind authentische Beobachtungen des täglichen Geschehens. In der vorliegenden Edition erscheinen zum ersten Mal vollständig die Tagebücher der Jahre 1790 bis 1793 sowie der "Diplomatische Briefwechsel" mit Herzog Carl Eugen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.05.2007

Rezensent Daniel Jütte kann die Bedeutung dieser Tagebücher als Zeitdokument für die Französische Revolution gar nicht genug hervorheben, die in Frankreich schon vor knapp zehn Jahren veröffentlicht wurden. Dieser Wilhelm von Wolzogen sei immerhin ein Kollege vom Hofrat Goethe und der Jugendfreund Schillers gewesen. Entsprechend royalistisch habe allerdings auch sein Herz geschlagen beziehungsweise geblutet, als er, völlig entsetzt von der Begeisterung des Publikums, Hinrichtungen von Adeligen beiwohnen musste. In Deutschland, laute Wolzogens Kommentar, habe das Volk noch Mitleid, hier "applaudiere es". Wolzogen, so der Rezensent, habe aber auch sonst einiges zu erzählen, weil er lange Wanderungen durch Paris unternommen und sehr genau beobachtet habe, dass die Zeit des Adels und der Kirche gezählt war. In der vorliegenden Ausgabe, der der Rezensent viele Leser wünscht, seien sowohl die privaten als auch die "politischen" Tagebücher enthalten, die bereits Schiller veröffentlichen wollte.