Wir sind Priesterinnen

Aus aktuellem Anlass: Die Weihe von Frauen 2002
Cover: Wir sind Priesterinnen
Patmos Verlag, München 2002
ISBN 9783491703636
Broschiert, 608 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Werner Ertel und Gisela Forster. Am 29.06.2002 ließen sich sieben katholische Frauen von dem argentinischen Bischof Romulo Braschi zu Priesterinnen weihen. Mit ihrer Weihe setzten sie ein Zeichen des Protests gegen eine Frauen diskriminierende Männerkirche. Dieser gezielte Verstoß gegen geltendes römisch-katholisches Kirchenrecht ist ein Aufruf an die Amtskirche, die Berufung von Frauen zum Priesteramt zu respektieren und ihnen den gebührenden Platz in der Kirche einzuräumen. In diesem Buch stellen die Frauen ihre persönliche Berufungsgeschichte und die Beweggründe für ihr Handeln dar. Die weihenden Bischöfe erläutern ihre Motivation. Hinzu kommen wichtige Sachbeiträge und unterschiedliche Stellungnahmen von Theologinnen und Theologen, kirchlichen Basisbewegungen und Vertretern politischer Parteien.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.08.2002

Ein "Buch über unvollendete Tatsachen" nennt Rezensent Hanno Helbling den von Werner Ertel und Gisela Forster herausgegebenen Sammelband, gegen den das erzbischöfliche Ordinariat München eine einstweilige Verfügung erwirkt hat. Danach darf der Verlag nicht weiter behaupten, Frauen seien als Priesterinnen geweiht worden, berichtet Helbing. Das noch im Juni erschienene Buch sei bis auf weiteres nicht mehr erhältlich. Helbing findet das einerseits bedauerlich, andererseits gefällt ihm der von den Herausgebern unternommen Versuch, derart "vollendete Tatsachen" schaffen zu wollen, auch nicht besonders. Während die Herausgeber der Auffassung sind, die heimliche Priesterweihe mehrerer Frauen durch Bischöfe der römisch-katholischen Kirche sei "unerlaubt, aber gültig", fragt sich Helbing, ob die Aktion nicht eher "ungültig, aber erlaubt" gewesen sei. In diesem Fall hätten Bischöfe und Frauen seines Erachtens allerdings prüfen sollen, welchen Eindruck ihr Tun auf die Umwelt machen werde. Einer Publikation, in der die vorgesehenen "Weihebischöfe" ihre Beiträge mit "N. N." unterzeichneten und die Bewerberinnen sich nur dazu äußerten, dass und warum, nicht aber wie sie zum Klerus gehören wollen, kritisiert Helbing, "fehlt es an Überzeugungskraft". Er hebt hervor, dass der verständliche Wunsch dieser Frauen, das Priesteramt ausführen zu wollen, "unter den gegebenen Umständen einzig ins Leere führen konnte". Darin erblickt Helbing den "blinden Fleck" der vorliegenden "insgesamt mehr rhetorischen als sachbezogenen, mehr bekennenden als argumentierenden Texte".

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