Wolf Schneider

Der Soldat - ein Nachruf

Eine Weltgeschichte von Helden, Opfern und Bestien
Cover: Der Soldat - ein Nachruf
Rowohlt Verlag, Reinbek 2014
ISBN 9783498064297
Gebunden, 544 Seiten, 24,95 EUR

Klappentext

Weil die Ära des Soldaten, wie wir ihn kennen, zu Ende geht. Heute taugt der Soldat nicht mehr zum Siegen: Selbstmordattentäter, sogar Partisanen sind ihm überlegen, erst recht die Drohnen, die Atomraketen, die Computer und auch menschliche Kampfmaschinen wie die Navy Seals. Der "klassische", der "symmetrische" Krieg ist so gut wie gestorben. Wolf Schneider geht dieser Entwicklung nach und nimmt dies zum Anlass einer umfassenden Erzählung: einer Geschichte des Soldaten, seines Handwerks, seiner Waffen, Strategien, atavistischen und kulturellen Motive, seiner gesellschaftlichen Stellung. Was waren das für Menschen, die da töteten oder auch nicht wie taten sie es und warum? Wie ist es ihnen ergangen auf dem Kasernenhof und in den Schlachten, die Länder verwüstet, Kulturen zerstört und Völker ausgerottet haben? Was trieb sie zu den Waffen und wenn ihnen die Waffe in die Hand gezwungen wurde: Was zwang sie, von ihr Gebrauch zu machen?

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.08.2014

Joachim Käppner kehrt die naiv wirkenden Stellen im Buch nicht unter den Tisch, auch nicht die Auslassungen, wenn er Wolf Schneiders auf dessen 1964 erschienenen Buch basierenden Nachruf auf den Soldaten bespricht. Allerdings hält er Schneider durch seine Biografie für kompetent und überhaupt für kritisch genug, das Thema anzupacken und den Krieg aus der Perspektive des Soldaten darzustellen. Herausgekommen ist laut Käppner ein auf drastische Schilderungen basierender Appell gegen die Entmenschlichung durch den Krieg. Überzeugt hat den Rezensenten das Buch weniger durch scharfe Analyse, als durch seine von Herzen kommende Wut. Dass Schneider am Ende gegen den Pazifismus als gegen die Durchsetzung des Rechts des Stärkeren votiert, scheint dem Rezensenten nach der Lektüre nur konsequent.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.07.2014

Gelungen findet Hans Ehlert Wolf Schneiders Versuch, dem Soldaten mit diesem Buch ein Denkmal, aber kein Heldendenkmal zu setzen. Ausschlaggebend dafür sind für Ehlert Schneiders langjährige Beschäftigung mit dem Thema (das aktuelle Buch, erfahren wir, basiert auf Schneiders 1964 erschienenem "Buch vom Soldaten"), seine Kompetenz als Sachbuchautor und die Fülle der herangezogenen Quellen von Clausewitz bis zu Militärhistorikern, Soziologen und Psychologen. Dass der Autor auch noch fesselnd schreiben kann und seine Untersuchung zu 3000 Jahren Militär- und Kulturgeschichte, zu Militärtechnik, Kriegsursachen, militärischen Prinzipien u. a. sinnvoll und das Nachdenken befördernd zu strukturieren weiß, macht das Buch für den Rezensenten lesenswert.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.04.2014

Von wegen RIP. Den Nachruf auf den Soldaten, den der Journalist Wolfgang Schneider hier vorlegt, hält Thomas Speckmann mindestens für verfrüht, wenn nicht vollkommen überflüssig. Dass der Soldat durch allerhand technisches Kriegsgerät ersetzt worden wäre, wie der Autor behauptet, kann Speckmann nicht erkennen. Jede Drohne müsse noch immer von Soldaten gesteuert werden, meint er. Für ihn ist der Soldat eine Konstante im Kriegsgeschehen, eine Größe, die mal mehr, mal weniger gefragt ist. Nicht Zäsur, wie es der Autor nennt, ist für Speckmann hier der passende Begriff, sondern Konjunktur.
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