Wolfgang Amsoneit, Walter Ollenik

Zeitmaschine Architektur

Eine Einführung in die Architekturtheorie
Cover: Zeitmaschine Architektur
Klartext Verlag, Essen 2008
ISBN 9783898615327
Gebunden, 416 Seiten, 34,90 EUR

Klappentext

Mit zahlreichen zum Teil farbigen Bildtafeln. Schon im 20. Jahrhundert weisen die Erscheinungsbilder der Architektur keine stilistischen Regelmäßigkeiten mehr auf, die einer systematischen und konsensfähigen Kunstgeschichte folgen. Deshalb verlassen die Verfasser den Weg der chronologischen Aufzählung und erzählen stattdessen detektivisch eine Geschichte der Architekturbilder. Im Zentrum architekturtheoretischer Betrachtungen steht der Zeitbegriff. Schon seit der Renaissance versuchen Architekten über die Zeitdimension verlorene Architekturbilder wiederzubeleben. Auch heute fliehen Architekten in die Vergangenheit, oder - als Vertreter einer Avantgarde bzw. der sogenannten Szene - in eine vermeintliche Zukunft. Jedenfalls offenbart sich Architektur als geniales Medium, um in der Zeit zu wandern. Ein zentrales Thema des Buches ist die rätselhafte Kraft der Moderne, ihr dämonisches Spiegelbild im Denkmal und eine damit verknüpfte neue Theorie der Moderne.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.08.2008

Nachdrücklich legt Robert Kaltenbrunner dem geneigten Leser dieses Buch ans Herz, das seiner Ansicht nach weniger als typische Einführung in die Architekturtheorie gelten kann denn als engagierter Beitrag zu einer Debatte über Architekturästhetik, Städtebau und Denkmalpflege. Zentral ist den Autoren Wolfgang Amsoneit und Walter Ollenik die ambivalente Zeitbezogenheit der Architektur, die sich in der Avantgarde radikal dem Neuen zuwenden will, gleichermaßen aber vergangene "Architekturbilder wiederzubeleben" sucht, erklärt der Rezensent. Die Autoren attestieren der Architektur der Moderne einen Drang zur "Überzeitlichkeit", der in der praktischen Umsetzung dann allerdings nur einen "beschleunigten Zerfallsprozess der Gebäude" zur Folge hatte, wie sie konstatieren. Angesichts historischer Rekonstruktionen wie des Berliner Schlosses oder der Dresdner Frauenkirche werfen die Autoren die Frage auf, ob sich in diesen Projekten nicht auch ein kulturpessimistischer Reflex verbirgt, wie der Rezensent interessiert feststellt.
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