Wolfgang Welt

Kein Schlaf bis Hammersmith

und andere Musiktexte
Cover: Kein Schlaf bis Hammersmith
Verlag Andreas Reiffer, Meine 2020
ISBN 9783945715819
Kartoniert, 368 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Wolfgang Welt war er furioser Rock- und Popschreiber. Seine meinungsstarken, radikal-subjektiven Kritiken, Konzertberichte und Storys wirbeln die Szene der frühen 80er Jahre ordentlich durcheinander. Zu den Leidtragenden gehören Herbert Grönemeyer, Heinz Rudolf Kunze und Motörhead. Welt hämmert aber nicht nur Totalverrisse in die Schreibmaschine, sondern auch regelrechte Liebeserklärungen. Selbst Lou Reed oder Stevie Wonder erreichen nicht die Bedeutung des jung verunglückten Rock 'n' Roll-Musikers Buddy Holly. Besonders gern widmet Welt sich Solokünstlern, die ein Außenseiterdasein fernab vom Mainstream fristen. So bietet die Lektüre immer wieder Gelegenheit für Neuentdeckungen. Der um zahlreiche Abbildungen ergänzte Band enthält Wolfgang Welts beste Texte aus Sounds, Musikexpress, Marabo, dem Überblick sowie verstreuten Publikationen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.01.2021

Rezensent Olaf Velte scheint hingerissen von den Musikkritiken und -texten des begnadeten Musikkritikers und Erzählers Wolfgang Welt, die von Martin Willems herausgegeben wurden. Die Texte des "egomanischen Outlaws" im besten Sinne, so Velte, seien manchmal Liebeserklärungen und manchmal scharfe Verrisse und nehmen den Rezensenten in ihrer Radikalität und ihrer wie "hingekloppten" Sprache ein. Auch die Herausgeberarbeit von Martin Willems und die Aufbereitung des Bandes mit tollen Fotostrecken und Anmerkungen lobt Velte. Der Band macht für ihn ein weiteres Mal deutlich, warum die facettenreiche Figur Welts mit ihrem bewegten Leben für die wissenschaftliche Untersuchung weiterhin so interessant bleibe.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.01.2021

In einer ausgesprochen liebevollen Besprechung huldigt Rezensent Frank Schäfer dem Musikkritiker und Ruhrpottchronisten Wolfgang Welt, dem er seit den achtziger Jahren verbunden ist. Schäfer räumt freimütig ein, dass er die Texte verschlungen hat, in denen sich Welt in "unbekümmerter Großmäuligkeit" wichtiger nahm als die besprochenen Bands. Mitunter steigerte sich Welt zu grandiosen Aphorismen, meist aber zu einem Größenwahn, der ihn am Ende tatsächlich in die Psychiatrie führt. Dass Welts alter Weggefährte Martin Willems nun die literarischen und kritischen Texte in zwei Bänden herausgibt, freut Schäfer über die Maßen, mit Begeisterung liest er noch einmal legendäre Reportagestorys wie "Buddy Holly auf der Wilhelmshöhe" oder "Kalter Bauer in Bochum". Und dafür, dass der notorisch unangepasste Welt bis zu seinem Tod als Nachtwächter im Bochumer Schauspielhaus Dienst geschoben hat, weil er vom Schreiben nicht leben konnte, würde Schäfer ihm sofort den Peter-Weiss-Preis verleihen.
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