Nachtkritik präsentiert einen
Vortrag des Theaterautors
Ulf Schmidt, den er vor der Dramaturgieschen Gesellschaft gehalten hat, und der ziemlich
ungemütliche Zahlen präsentiert. Theaterfunktionäre argumentieren gern mit der über Jahre gleichbleibenden
Auslastung ihrer Häuser. Schmidt hat die Zahlen etwas anders aufgezäumt. Hier etwa die Zahl der Theaterbesuche (in tausend) über mehrere Jahrzehnte:
Und was machen die Theater? Sie
blähen sich auf, erläutert Schmidt: "Für die 10 Millionen Zuschauer 1957/58 standen 129 Spielstätten mit 94.000 Plätzen zur Verfügung. Heute braucht es das
Sechsfache an Spielstätten und das Dreifache an Plätzen, um die
Hälfte der Besucher zu bekommen. Das liegt natürlich daran, dass immer mehr kleine Spielstätten benötigt werden." Um nämlich behaupten zu können, dass die Auslastung gleich bleibt! Schmidt fordert am Ende ein "
agiles Theater", und ein Theater, das den Medienwandel reflektiert.